Klagenfurt. Durch die aktuelle Inflation und die Entwicklungen am Immobilienmarkt fühlt sich Wohnen als ein immer weniger leistbares Gut an. Die Mieten stiegen für viele in den vergangenen zwölf Monaten teilweise massiv, Lohnsteigerungen im selben Maß sind kaum zu erwarten. Vor diesem Hintergrund wachsen die Wartelisten für Genossenschafts- und Gemeindewohnungen immer weiter und Wartefristen verlängern sich.
Die Nettoeinkommensgrenze pro Haushalt als Voraussetzung für eine Gemeinde- oder Genossenschaftswohnung wurden beispielsweise in Kärnten vonseiten des Landes im Jänner deutlich angehoben. Dies soll vermeintlich dem „Mittelstand“ helfen, ist aber in Zeiten der massiven Teuerung auch mehr als sinnvoll. Lag die Einkommensgrenze noch vor ein paar Jahren bei 55.000 Euro für einen Zweipersonenhaushalt, liegt die Grenze jetzt bei 74.000 Euro. Für jedes Kind pro Familie werden 7.000 Euro dazugerechnet. Früher waren es 6.000 Euro pro Kind. Besonders betroffen von der angespannten Wohnlage in Kärnten sind die größten Städte Villach und Klagenfurt.
Der Bau von Genossenschafts- oder Gemeindewohnungen geriet unterdessen auch aufgrund der steigenden Materialkosten und der Krise der Bauwirtschaft ins Stocken. Die Lage für Mieterinnen und Mieter wird sich somit kurz- bis mittelfristig eher nicht entspannen. Statt nachhaltige Maßnahmen zu setzen, verlängern sich die Wartezeiten. Aktuell müsse man in Villach zwölf Monate Wartezeit in Kauf nehmen und in Klagenfurt sind sieben bis neun Monate Geduld gefragt, berichtet der ORF.
Quelle: ORF
