Innerhalb weniger Tage ereigneten sich in Österreich mehrere schwere Arbeitsunfälle: In Kapfenberg stürzte ein 53-Jähriger bei Arbeiten an einer Schule vom Dach, im oberen Mühlviertel kippte ein Landwirt mit seinem Traktor um, ein weiterer Landwirt wurde im Innviertel von einer Seilwinde erdrückt, und in Raaba-Grambach wurde ein Mann beim Entladen von Sicherheitsglas tödlich verletzt. Zudem gab es einen schweren Verkehrsunfall in einem Tunnel in Kaprun, bei dem ein 56-Jähriger schwer und zwei weitere Personen leicht verletzt wurden.
Wien. In der vergangenen Woche kam es in Österreich zu mehreren tödlichen Arbeitsunfällen, darunter ein 53-jähriger Arbeiter in Kapfenberg, der bei Arbeiten an einer Schule vom Dach stürzte, ein Landwirt im oberen Mühlviertel, der mit seinem Traktor umkippte, sowie ein 58-Jähriger im Innviertel, der von einer Seilwinde erdrückt wurde. Auch in Raaba-Grambach ereignete sich ein tragischer Vorfall, bei dem ein 47-jähriger Mann beim Entladen von Sicherheitsglas tödlich verletzt wurde, nachdem schwere Scheiben von einem Lieferwagen auf ihn stürzten. Zusätzlich kam es in Kaprun zu einem schweren Verkehrsunfall in einem Tunnel, bei dem ein 56-Jähriger schwer verletzt wurde, als sein Pkw auf rutschiger Fahrbahn die Kontrolle verlor und gegen einen Lkw sowie die Tunnelwand prallte, wodurch auch zwei weitere Personen leicht verletzt wurden. Die zuständigen Behörden haben in allen Fällen Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Unfallursachen zu klären und mögliche Sicherheitsmängel zu untersuchen.
Kapfenberg: Arbeiter stürzt vom Dach
In Kapfenberg, Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, ereignete sich am Mittwoch ein tödlicher Arbeitsunfall. Ein 53-jähriger Arbeiter stürzte bei Arbeiten an einer Schule vom Dach und erlitt dabei tödliche Verletzungen.
Der Mann aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag dürfte beim Hochbefördern von Arbeitsmaterial mit einer Hubarbeitsbühne aus rund 16 Metern Höhe abgestürzt sein. Ein Arbeitskollege entdeckte ihn neben der Arbeitsbühne am Boden liegend und leitete sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ein.
Kurz darauf trafen Beamte der Polizeiinspektion Kapfenberg ein und führten die Wiederbelebungsversuche bis zum Eintreffen des Notarztes fort. Trotz der rasch eingeleiteten Rettungskette konnte der Mann nicht mehr gerettet werden und verstarb noch an der Unfallstelle.
Mühlviertel: Tödlicher Traktorunfall
Im oberen Mühlviertel ereignete sich am Donnerstagnachmittag ein tödlicher Unfall mit einem Traktor. Ein Landwirt kippte gegen 13 Uhr mit seinem Fahrzeug samt Anhänger um, wurde in der Fahrerkabine eingeklemmt und erlitt dabei tödliche Verletzungen.
Kurz nach 13 Uhr wurden die Feuerwehren Niederkappel, Lembach im Mühlkreis und Putzleinsdorf zur Unfallstelle gerufen. Jakob Pumberger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Niederkappel, erklärte, die Einsatzkräfte seien zu einem Unfall mit einem landwirtschaftlichen Gespann alarmiert worden. Der Landwirt sei in der Fahrerkabine eingeklemmt gewesen und anschließend von den Helfern befreit worden.
Nach Angaben der Feuerwehr wurde der Unfall vermutlich durch das steile Gelände verursacht. Der Landwirt habe beim Düngen der Wiesen mit seinem Gespann das Gleichgewicht verloren, sei umgekippt und dabei tödlich verunglückt, so Pumberger weiter. Weder der Notarzt noch die alarmierte Hubschrauberbesatzung hätten den Mann noch retten können.
Der Vorfall ist bereits der zweite tödliche Unfall in der Region innerhalb kurzer Zeit. Bereits am Mittwoch wurde ein 58-jähriger Landwirt im Innviertel von einer Seilwinde erdrückt und tödlich verletzt.
Raaba-Grambach: Arbeiter von Sicherheitsglas erdrückt
In Raaba-Grambach, Bezirk Graz-Umgebung, ereignete sich am Freitag ein tödlicher Arbeitsunfall. Ein 47-jähriger Mann verlor dabei sein Leben während des Entladens von Sicherheitsglas.
Gegen 10:15 Uhr arbeitete der Mann an seinem Balkon und unterstützte gemeinsam mit seinem Nachbarn eine beauftragte Firma beim Abladen des Glases. Dabei stürzten die schweren Scheiben von der Ladefläche eines Lieferwagens auf ihn. Trotz sofort eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen konnte sein Leben nicht gerettet werden. Die Polizeiinspektion Raaba untersucht nun die genauen Umstände des Unfalls.
Kaprun: Kollision in Tunnelbaustelle
Am Freitagabend ereignete sich zudem ein Verkehrsunfall im Zufahrtsstollen zur Baustelle des Pumpspeicherkraftwerks Limberg III in Kaprun, bei dem ein 56-jähriger Einheimischer schwer und zwei weitere Personen leicht verletzt wurden.
In der Tunnelbaustelle kollidierten zwei Fahrzeuge. Ein 54-jähriger Lkw-Fahrer fuhr bergwärts, während ein 32-Jähriger mit drei Kollegen in einem Pkw talwärts unterwegs war. Der Lkw-Fahrer bemerkte das herannahende Fahrzeug durch dessen Lichtschein und hielt an der linken Fahrbahnseite an, um auszuweichen.
Auf der rutschigen Betonfahrbahn konnte der Pkw-Fahrer trotz Vollbremsung seine Geschwindigkeit kaum reduzieren. Das Fahrzeug prallte frontal gegen den Lkw und anschließend gegen die Tunnelwand. Der Wagen wurde dabei schwer beschädigt, und ein Beifahrer wurde eingeklemmt.
Die Betriebsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Kaprun mussten den Eingeklemmten mit einer Hydraulikzange und Spezialwerkzeugen befreien. Er erlitt schwere Verletzungen an Bein und Hüfte und wurde mit dem Hubschrauber „Alpinheli 6“ ins Unfallkrankenhaus Salzburg gebracht. Zwei weitere Insassen des Pkw wurden leicht verletzt und ins Tauernklinikum Zell am See eingeliefert.
Quellen: ORF / ORF / ORF / ORF