Im Tiroler Transitverkehr häufen sich schwere Verstöße bei Lebendtiertransporten. Abermals waren hunderte dicht gedrängte Schweine in einem mehrstöckigen Käfig-LKW extremer Hitze, Wassermangel und Stress ausgesetzt.
Kufstein. Bereits zum vierten Mal binnen weniger Wochen ist im Bereich der Tiroler Autobahnkontrollstelle Radfeld ein Tiertransport-LKW wegen schweren Mängeln gestoppt worden. Der aktuelle Fall stammt vom vergangenen Freitag und betraf einen Schweinetransport, der von Dänemark nach Italien unterwegs war. Auf der Inntalautobahn (A12) wurde festgestellt, dass die zusammengepferchten Tiere unter Trinkwassermangel und Hitzestress litten, zudem war die Fahrzeit überschritten worden.
Die rücksichtslose Vorgehensweise der Transportunternehmen basiert freilich auf Profitinteressen, gegenüber denen Tierleid keine Rolle spielt. Auch in Österreich kann man nicht viel gegen diese EU-Transporte unternehmen, da den Frächtern einiger Spielraum eingeräumt wird – z.B. ist es zulässig, Schweine 24 Stunden ohne Nahrung zu transportieren. Auch kann man sie in einem Transitland wie Österreich nur vorübergehend aufhalten: Sind die schwersten akuten Mängel behoben – zuletzt wurden dutzende durstige Ferkel von der Freiwilligen Feuerwehr Kramsach mit Wasser versorgt -, so kann die Fahrt fortgesetzt werden. Die Bußgelder sind im Nachhinein zu bezahlen – im aktuellen Fall waren es gerade mal 4.500 Euro -, ungeachtet einer etwaigen eingebrachten Anzeige.
Offensichtlich braucht es bessere, stärkere und strengere Gesetze gegen Tierleid, in der EU und in Österreich. Lebenstiertransporte durch halb Europa gehören grundsätzlich verboten, Verstöße gegen Tierschutzmaßnahmen müssen harte Konsequenzen für die beteiligten Unternehmen haben.
Quelle: ORF