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Tierquälerei in burgenländischer Schweinefabrik

Eingepferchte Muttertiere und brutal erschlagene Ferkel führen zu einer Anzeige gegen einen Schweinemastbetrieb in Pöttelsdorf.

Mattersburg. Dem Verein gegen Tierfabriken (VGT) wurde Video- und Fotomaterial aus einem Schweinzuchtbetrieb im nördlichen Burgenland zugespielt, auf dem skandalöse Zustände zu sehen sind. Offenbar wurden dort Tiere illegaler Weise über längere Zeiträume in lediglich körpergroßen Käfigen – in so genannten Kastenständen – gehalten, was seit 2013 EU-weit verboten ist. Damit aber nicht genug: Es gibt Videoaufnahmen, die das Töten von Ferkeln auf besonders grausame – und ebenfalls illegale – Weise zeigen. Hierbei zieht eine Person säugende Ferkel aus der Abferkelbucht, in der das Muttertier eingepfercht ist, packt sie bei den Hinterbeinen und schleudert sie mehrmals mit dem Kopf auf den Boden. Dann werden die Ferkel, von denen einige noch minutenlang zucken, in einer Sammeltonne entsorgt, um elendiglich zu verenden. Dies markiert – mutmaßlich, denn der Fall muss untersucht und juristisch geklärt werden – ein empörendes Fehlverhalten einzelner Personen, doch das ist etwas größer gedacht eben der Preis, wenn das Schnitzel zu Kampfpreisen im Supermarkt landen soll: Dann werden Tiere nicht nur getötet, sondern auch noch gequält und brutal zu Tode geschunden.

Die Aufnahmen des konkreten Falles stammen vom vergangenen Juni und dürften dem Vernehmen nach aus der Pöttelsdorfer Schweinemast Betriebsgesellschaft kommen. Der VGT erstattete Anzeige, die Bezirkshauptmannschaft Mattersburg stellte bei einer ersten Nachschau diverse Mängel im Betrieb fest. Die Ermittlungen werden fortgesetzt. Im Allgemeinen lässt sich jedoch schon jetzt konstatieren, dass offenbar die Kontrollmechanismen kläglich versagt haben und hier dringend Verbesserungen vonnöten sind. Insgesamt sorgen freilich der kapitalistische „Markt“ und seine Gesetze dafür, dass in der Fleischproduktion sowohl derart illegale als auch legale Methoden der Tierquälerei gang und gäbe sind – und die Politik sorgt dafür, dass dies auch so bleibt: Erst vor wenigen Tagen verhinderten ÖVP und Grüne ein gesetzliches Verbot von Vollspaltböden in der Schweinehaltung. Man müsste von einer regelrechten politischen Sauerei sprechen, wüsste man nicht, dass Schweine überaus kluge und einfühlsame Lebewesen sind. Von einigen Tierfabrikleitern und Politikern kann man dies womöglich nicht so eindeutig sagen.

Quelle: ORF / VGT

BILDQUELLE(c) VGT.at
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