Wien. In dieser Woche präsentierte der Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) den Sozialbericht 2024. Knapp 15 Prozent der Bevölkerung sind hiernach armutsgefährdet, sie verfügen über etwa 1.400 Euro im Monate. Der Bericht zeigt, soziale Lage zu vieler Menschen in Österreich ist wenig rosig. Rund 200.000 Menschen in Österreich sind in Österreich direkt von Armut betroffen und 1,3 Millionen gelten als armutsgefährdet. Die Zahl ist seit 2018 stabil, aber die Lage der Betroffenen hat sich weiter verschärft. Besonders hoch ist die Armutsgefährdung nach wie vor bei Alleinerzieherinnen und Frauen, aber auch Pensionistinnen und Pensionisten werden als vermehrt betroffen eingeschätzt.
Zahlen beschönigen
Es zeigt sich, dass sich nichts getan hat. Wir wissen außerdem, dass diese Zahlen statistisch das tatsächliche Armutsrisiko von Einzelpersonen unterschätzt, weil das Haushaltseinkommen als Berechnungsbasis genommen wird. Dies führt zu Abhängigkeiten in Beziehungen, die nicht erstrebenswert sind. Die verfügbaren Einkommen sind darüber hinaus im vergangenen Jahr gesunken.
Der Sozialbericht bezieht sich zudem auf Zahlen aus dem Jahr 2022, erst danach hat die Teerung massiv zugeschlagen. Es ist also in Summe davon auszugehen, dass der Bericht die Lage quasi beschönigt. Das Loben der eigenen politischen Maßnahmen des Sozialministers gegen Teuerung und in Sachen Corona ist also nicht gerechtfertigt.
Minister Rauch gibt sich damit zufrieden, dass sich die relativen Zahlen nicht verändert hätten, nachdem Armut und Armutsgefährden in Relation zum Durchschnittseinkommen berechnet wird, bilden diese nicht ab, ob sich die Situation durch die Teuerung und den Reallohnverlust verschlechtert hat. Die Zahlen zeigen also nicht, ob sich armutsgefährdete Personen 2024 denselben Lebensstandard leisten können wir noch 2018, wovon nicht auszugehen ist.
Politik legt die Hände in den Schoß
Außerdem ist es auch kein Grund zu jubeln, dass sich die relativen Zahlen nicht verbessert haben. Die Verwaltung des Elends von über einer Million in Österreich Lebenden scheint aber schon genug zu sein. Die einzige Armut, die man nicht haben will, ist die der Kinder, da können sich alle einigen. Während Sozialleistungen als zu großzügig erachtet werden, soll man doch, was für die Kinder tun. Die sind nicht selbst schuld, so der Duktus- was natürlich stimmt.
Die erwachsenen sollen hingegen selbst mit ihrem schlechten Gesundheitsstatus und der geringeren Lebenserwartungen klarkommen, das ist die Politik der ach so sozialen Grünen Partei. Ganz nach der Devise selbst Schuld, auch wenn die neusten Zahlen zeigen, dass alle Milliardäre unter 30 etwas gemeinsam haben, nämlich das Vermögen ist geerbt haben. Die Leistung ist also, in die richtige Familie geboren zu werden, das gilt auch für Erwachsene. In Österreich und der Welt werden die Reichen immer reicher, und das wird von den Herrschenden ignoriert oder in Wirklichkeit gutgeheißen. Solange die Armen sich nicht wehren, scheint dies ein haltbarer Zustand.
Quelle: Ö1 Mittagsjournal/Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit