„Herzlich willkommen, Herr Präsident Selenskyj“ tönte der SPÖ-EU-Abgeordnete Andreas Schieder, als dieser die heiligen Hallen des Brüsseler Pseudoparlaments betrat in einer Presseaussendung. Bei dieser SPÖ wundert einen ja ohnehin nichts mehr.
Brüssel. Fast hätten wir es übersehen: Der Delegationsleiter der SPÖ im Europäischen Parlament, Andreas Schieder, war ganz aus dem Häuschen, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vorigen Woche das Europäische Parlament in Brüssel besuchte und dort eine seiner wohleinstudierten Siegreden hielt. „Herzlich willkommen, Herr Präsident Selenskyj“, entfuhr es dem Beinahe-Bürgermeister von Wien (er unterlag in einer Stichwahl dem jetzt amtierenden Stadtoberhaupt Michael Ludwig). „Dass wir Präsident Selenskyj heute, hier im Herz der europäischen Demokratie, begrüßen dürfen, hat eine starke Symbolkraft und spiegelt die enge Verbundenheit der Europäischen Union mit der Ukraine wider“, erklärte der nach seiner parteiinternen Niederlage nach Brüssel Abgeschobene. Dass er das sogenannte „Europaparlament“ für das „Herz der europäischen Demokratie“ hält, spricht entweder dafür, dass der gute Mann schon vor Sonnenuntergang trinkt, oder dass er der Realität vollkommen entrückt ist, was ja auch nicht weiter verwundern würde. Schließlich ist das in Brüssel Usus.
Dass aber ein Sozialdemokrat einem Regime-Präsidenten so in den Allerwertesten kriecht, der zum Beispiel den ukrainischen Gewerkschaften alle ihre Häuser aus sowjetischer Zeit beschlagnahmt hat, der Faschisten in die Armee integriert, die Pressefreiheit abgeschafft und die Opposition aus dem Parlament entfernt hat, ist dann doch erstaunlich. Oder auch nicht, bei dieser SPÖ wundert einen ja ohnehin nichts mehr.
Quelle: ots.at