Mit Ralf Rangnick erhält die österreichische Fußballnationalmannschaft einen prominenten Trainer. Die EM-Qualifikation für 2024 ist Pflicht, das Fernziel ist die WM 2026.
Wien. Am Freitagvormittag bestellte das Präsidium des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) einen neuen Trainer der Nationalmannschaft der Männer. Nachfolger des nach der verpassten WM-Qualifikation entbundenen Franco Foda wird dessen deutscher Landsmann Ralf Rangnick. Der 63-Jährige wurde von Sportdirektor Peter Schöttel vorgeschlagen und, wie man hört, Peter Stöger und Vladimir Petkovic vorgezogen.
Rangnick ist noch bis Saisonende als Coach von Manchester United in der englischen Premier League engagiert, dann übernimmt er dort planmäßig einen Job als Berater. Dieser lässt sich mit dem österreichischen Teamchefposten offenbar vereinbaren. Rangnicks Vertrag beim ÖFB läuft vorerst für zwei Jahre, d.h. bis zur Europameisterschaft in Deutschland im Sommer 2024. Im Erfolgsfall – also bei einer EM-Qualifikation – tritt eine Verlängerung bis zur Weltmeisterschaft in Kraft, die 2026 in Nordamerika stattfinden soll.
Die nächsten Aufgaben stehen jedoch schon im kommenden Juni an: Im Top-Level der UEFA Nations League trifft Österreich auf Weltmeister Frankreich, Vizeweltmeister Kroatien und Dänemark, womit Rangnicks Einstand mit schweren Partien erfolgen wird. Einen Nichtabstieg in die zweite Kategorie müsste man schon als Erfolg werten. Die Zeit bis dahin ist jedenfalls knapp bemessen, bis zum Auftakt wird Rangnick an seiner Kaderzusammenstellung rund um David Alaba basteln – sowie an der „Spielidee“: Beim ÖFB erhofft man sich von Rangnick Impulse in Richtung der etwas mythologisierten „Red Bull“-Schule.
Tatsächlich war Rangnick von 2012 bis 2021 als Sportdirektor und Sportmanager im Fußballbereich des Red Bull-Konzerns tätig und u.a. für den FC Salzburg, RB Leipzig und die New York Red Bulls zuständig. Die Sachsen betreute er auch als Coach. Seine vorherigen Trainerstationen waren u.a. Stuttgart, Hannover, Schalke und Hoffenheim. Mit den Gelsenkirchenern war er Vizemeister, Pokalsieger und im CL-Halbfinale, Hoffenheim und Leipzig führte er in die erste Bundesliga. Mit Salzburg steht 2014 und 2015 jeweils das Double auf der Habenseite.
Quelle: ORF