Anfang November brennt auf der Insel Samos wieder ein Flüchtlingslager. Die Situation in den Auffanglagern in der EU ist menschenunwürdig, was zu solchen Verzweiflungstaten führt.
Samos. Nachdem im September das Flüchtlingslager in Moria in Gänze abgebrannt ist, hat sich die Situation in den griechischen und italienischen Lagern nicht verbessert. Es gab und gibt keine Veränderung in den EU-Politiken, nach wie vor ist das Recht auf Asyl offenbar nicht mehr gültig. Geflüchtete werden unter widrigsten Bedingungen, sofern sie es über die EU-Außengrenzen schaffen in sogenannten Auffanglagern untergebracht. In diesen ist die sanitäre Lage gesundheitsgefährdend.
Auch im Fall von Samos hat die das Dublin-Abkommen dazu geführt, dass das Lager vollkommen überfüllt ist und sich sogenannte Satellitenlager um das Hauptlager gebildet haben. Hier leben 4.200 Geflüchtete unter menschenunwürdigen Bedingungen. Anfang November brach in einem der Satellitencamps auch ein Feuer aus. Hierdurch sind nun 150 Menschen ohne Unterkunft, das Hauptlager wurde nicht durch das Feuer erreicht. Noch ist nicht geklärt, wodurch das Feuer ausgebrochen ist, es wird aber von Brandstiftung ausgegangen.
Fluchtursachen bekämpfen – Menschenwürdige Lösungen
Das einzige, was die Situation lösen kann, sind keine Verzweiflungsfeuer, sondern ein Kampf gegen die Fluchtursachen. Der Parteivorsitzende der Partei der Arbeit Tibor Zenker hielt im Zusammenhang mit dem Brand in Moria fest, dass das EU-Grenzregime und deren Asylpolitik, die bewusst solcherart Bedingungen geschaffen haben. „Man schottet sich ab, bezahlt Erdogan für seine Untaten, lässt Menschen bewusst ertrinken sowie exponierte EU-Grenzregionen und Inseln im Stich.“ so Zenker im September. Offenkundig müsse das Dublin-Regime abgeschafft werden, Asylanträge müssten außerhalb der EU möglich sein sowie sichere und menschenwürdige Flüchtlingsunterkünfte in kleinen Einheiten bereitgestellt werden. Der PdA-Vorsitzende betonte in diesem Zusammenhang aber auch die Rolle, die die ausbeuterische und militärische Tätigkeit von NATO und EU als Fluchtursachen spielen und forderte diesen ein Ende zu setzen.
Quelle: Zeit/Zeitung der Arbeit