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Rekordzahl an Waldbränden am Amazonas

Nicht nur durch Abholzungen, sondern auch durch gelegte Feuer wird der brasilianische Regenwald immer kleiner. Denn das Gebiet soll maximalkapitalistisch ausgebeutet werden.

Brasília. Das brasilianische Nationale Institut für Weltraumforschung hat aktuelle Satellitendaten ausgewertet und kam zu einem unerfreulichen Ergebnis: Zwischen 1. und 30. August dieses Jahres wüteten im Regenwaldgebiet des Bundesstaates Amazonas nicht weniger als 7.766 Brände, was seit Beginn dieser Untersuchungen (1998) eine Rekordanzahl bedeutet. Schon zuvor, in der ersten Jahreshälfte 2020, war die Zahl der Waldbrände um über 50% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, nun folgten die Höchstzahlen im Hochsommer. Doch die Tatsache, dass der August der „trockenste“ Monat im brasilianischen Regenwald ist, hat nur am Rande damit zu tun. Denn die meisten Brände wurden und werden von Menschen bewusst und absichtlich gelegt.

Dies hat in aller Regel eine eindeutige Zielsetzung: Es handelt sich um illegale Brandrodung, die eine intensive ökonomische Ausbeutung des Amazonasgebietes ermöglichen soll. Denn die vom störenden Wald, von Bäumen, Büschen und Tieren befreiten Böden dienen sodann den Agrarmonopolen als Anbauflächen sowie der Viehzuchtindustrie, sie begünstigen Bergbauunternehmungen und Projekte der Energiekonzerne. Der rechtsextreme Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, begrüßt und forciert die großflächige Nutzbarmachung des Landes durch massive Abholzungen und gelegte Brände, wofür er es auch ungeniert in Kauf nimmt, dass erhebliche Schäden angerichtet werden. Denn zum einen ist der tropische Regenwald des Amazonasgebietes, der immense Mengen Kohlenstoff bindet und dabei Sauerstoff produziert, ein Faktor gegen den Klimawandel. Andererseits ist klar, dass mit der stetigen Reduzierung des Waldgebietes auch immer ein Teil eines Ökosystems vernichtet wird, das (bedrohten) Tieren als Lebensraum und Rückzugsgebiet dient – mehr noch: Auch Menschen, nämlich indigenen Völkern, wird ihre Existenzgrundlage zerstört und sie werden gezielt aus ihren Dörfern und Siedlungen vertrieben. Dies alles geschieht im Dienste des ungezügelten kapitalistischen Profits, zugunsten der Agrar‑, Bergbau‑, Öl-/Gas- und Energiekonzerne, zulasten von Mensch, Tier und Umwelt.

Quelle: ORF

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