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SPD-Fest endet mit K.O.-Tropfen

Acht Teilnehmerinnen der SPD-Gala wurden Drogen verabreicht. Man ermittelt gegen Unbekannte.

Berlin. Die Fälle ereigneten sich am vergangenen Mittwoch, wurden aber erst am Samstag publikgemacht. Ein Fest zur Selbstbeweihräucherung, Selbstinszenierung und des Kontakteknüpfens der deutschen Sozialdemokratie endete für acht Frauen verschiedenen Alters mit einem qualvollen Erwachen.

Am Mittwoch trafen sich etwa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Hoffest am Kanzleramt. Es waren dies Abgeordnete, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Wahlkreisen und dem Deutschen Bundestag. Früher wurden zum Fest auch hochrangige Mitglieder anderer Parteien eingeladen, Journalistinnen und Journalisten und natürlich CEOs von Unternehmen, die die Sozialdemokratie für einen reibungslosen Ablauf der Geschäfte bezahlen. Durch die Covid-19-Pandemie jedoch feierte man im engeren Kreis. Dies verringert der Logik nach auch die Liste der Verdächtigten und scheint auf ein internes Problem hinzuweisen.

Dem Tagesspiegel lagen Teile des internen Chats der SPD vor, wodurch die Angelegenheit auch publikgemacht wurde. Dem internen Chatverlauf zufolge gäbe es „mittlerweile 8 Betroffene, einen durch Test bestätigten Fall und eine Anzeige gegen Unbekannt.“ SPD-Fraktionsgeschäftsführer Mathias Martin bestätigte die Vorfälle und gab an, dass die Sache „sofort bei der Bundestagspolizei gemeldet wurde.“

Ermittlungen gegen Unbekannt

Berliner Polizeikräfte der Kriminalpolizei haben sich nun der Sache angenommen. Ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung. Am Sonntag teilte die Kriminalpolizei mit, dass insgesamt fünf Fälle registriert worden seien. Eine 21-Jährige etwa berichtete von Unwohlsein und Schwindelgefühlen ab 21:30 Uhr, am darauffolgenden Tag hätte sie sich nur mehr lückenhaft daran erinnern können, was am Vorabend geschehen war. Das Krankenhaus veranlasste diesbezüglich eine toxikologische Untersuchung, deren Ergebnis jedoch noch nicht vorliegt.

K.O.-Tropfen sind eine geschmacksneutrale, flüssige Droge, die leicht in Getränke gemischt werden kann und eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen aufweist. Sie reichen von kurzfristigem Gedächtnisverlust bis hin zur Ohnmacht des Opfers. Sie sind ein gefährliches und weitverbreitetes Mittel, um Menschen (in den meisten Fällen Frauen) nicht nur gefügig, sondern ganz bewusstlos zu machen. Was danach geschieht, liegt allein im Ermessen und der Laune des Täters. Zumeist passiert es auf Partys – nicht unbedingt des Alkohols wegen, sondern weil mit der Ausgelassenheit auch die Unachtsamkeit der Opfer steigt. Durch die Geschmacksneutralität kann die Droge in jedes beliebige Getränk gemischt werden. 

Für die SPD stellt dies auch einen Image-Schaden dar: Selbst auf einem relativ kleinen Fest können sich die anwesenden Frauen nicht sicher fühlen und das, obwohl die Sozialdemokratie stets mit ihrem bürgerlichen Feminismus hausieren geht. Man wäre in der Tat weniger verwundert, wenn sich solche Übergriffe auf einem Fest der Konservativen oder der AFD ereignet hätten, wo Frauen eben nur als Küchenbeiwerk und Marketingchance betrachtet werden. Bei der Sozialdemokratie braucht man sich somit über gar nichts mehr zu wundern. Als soziale Hauptstütze des Kapitals ist sie ohnehin für die Arbeiter, und für die Arbeiterinnen ganz besonders, gefährlich und unnütz.

Quellen:

Tagesspiegel / Ilfattoquotidiano

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