Graz. Das steirische Unternehmen Ams-Osram, bekannt für seine Produktion von Chips und Sensoren, will die Entwicklung seiner Micro-LED-Technologie nahezu vollständig einstellen. Diese Entscheidung, motiviert durch den Verlust ihres einzigen Großkunden – vermutlich Apple –, verdeutlicht die Instabilität und die Risiken kapitalistischer Produktion, die auf Monopolbildung und Profitmaximierung basieren.
Das Aus für die Micro-LED-Technik wird das Unternehmen 700 Millionen Euro kosten, eine Summe, die nicht die Aktionäre, sondern vor allem die Arbeiterklasse bezahlen werden müssen. Mehr als 500 Beschäftigte stehen nun vor einer ungewissen Zukunft. Das Management versucht zu kalmieren, indem es vorgibt, einige von ihnen könnten in Projekte für die Automobilindustrie umgesiedelt werden. Doch solche Versprechen sind die Pressemitteilung nicht wert, über die sie verbreitet werden, und bieten den betroffenen Kolleginnen und Kollegen wenig Trost angesichts der realen Unsicherheiten.
Die Geschichte des Technologieausstiegs von Ams-Osram ist ein weiteres perfides Beispiel für die Überproduktion in der kapitalistischen Wirtschaft, wo Unternehmen riesige Summen in neue Technologien investieren, getrieben von der Aussicht auf hohe Profite, nur um dann festzustellen, dass der Markt ihre Hoffnungen nicht erfüllt. Gekürzt wird dann bei den Beschäftigten, deren Arbeitsplätze vernichtet werden.
Trotz oder gerade wegen der menschlichen Verluste verzeichnete die Ams-Osram-Aktie einen leichten Anstieg an der Schweizer Börse. Auch das ist kapitalistische Logik.
Quelle: Die Presse