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Die Rückkehr der Tagelöhner

Von 30.000 ausgeschriebenen Stellen in Oberösterreich ist rund jede dritte eine Stelle bei einer Leiharbeitsfirma. Seit Jahrzenten breitet sich die Leiharbeit auch in Österreich aus. Für die Beschäftigten heißt, dass in einer Art modernen Tagelöhnertum festzuhängen und potenziell von einem auf den anderen Tag ohne Arbeit dazustehen.

Öberösterreich. Die oberösterreichische Arbeiterkammer kritisiert in einer Aussendung die massive Zunahme von Leiharbeit, so seien von 30.000 offenen Stellen in Öberösterreich rund jede dritte eine Leiharbeitsstelle. Die Arbeiterkammer führt aus, dass rund 60% der Arbeitseinsätze im Rahmen von Leiharbeit kürzer als ein Monat sind. Der Durchschnitt einer solchen Beschäftigung liegt bei 231 Tagen und damit bei der Hälfte der durchschnittlichen Beschäftigung. Für die Beschäftigten in der Leiharbeit heißt das nicht nur, dass sie von einem Tag auf den anderen ohne Arbeit dastehen können, sondern führt bei 28% nach Beendigung direkt wieder in die Arbeitslosigkeit, bei 36% in ein weiteres Leiharbeitsverhältnis. Lediglich 21% werden von der Leiharbeit in ein geregeltes Arbeitsverhältnis übernommen. Die Leiharbeit ist somit eine modernisierte Form des Tagelöhnertums, das auch bei höher qualifizierten Personal zunimmt.

Über viele Jahre wurde und wird Leiharbeit von den sozialdemokratischen Arbeiteraristokraten in den Gewerkschaften, Betrieben und Arbeiterkammer gemeinsam mit den Kapitalvertretern als wichtiges, ja sogar notwendiges Mittel für die Betriebe propagiert, um kurzfristige Spitzen in der Produktion mit zusätzlichen Arbeitskräften abdecken zu können. Faktisch ist die Leiharbeit ein wichtiges Instrument zur Spaltung von Belegschaften und zur Aushebelung geltender Sozialstandards. Die Zunahme der Leiharbeit kann auch als ein Resultat der Abwälzung der Kosten der Krise auf die Schultern der Angestellten, Arbeiterinnen und Arbeiter betrachtet werden.

Quelle: ORF

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