HomeKlassenkampfErfolgreiche Klage: 9.000 Euro Entschädigung für entlassene Kellnerin

Erfolgreiche Klage: 9.000 Euro Entschädigung für entlassene Kellnerin

Die Arbeiterkammer Burgenland erstritt für eine Kellnerin im Bezirk Oberwart rund 9.000 Euro, nachdem sie wegen einer Krankmeldung entlassen wurde. Das Urteil des Erstgerichts zugunsten der Servicemitarbeiterin, das vom Oberlandesgericht Wien bestätigt wurde, ist rechtskräftig.

Oberwart. Die Arbeiterkammer Burgenland hat einer Gastronomiemitarbeiterin im Bezirk Oberwart etwa 9.000 Euro erkämpft. Die Frau war nach einer Krankmeldung gekündigt worden. Der Rechtsstreit dauerte ganze zwei Jahre.

Eine ungarische Kellnerin, die nach einer Krankmeldung entlassen wurde, wandte sich an die AK. Ihr wurde vorgeworfen, den Krankenstand vorgetäuscht zu haben, um sich einen nicht genehmigten Urlaub zu verschaffen, so die AK. Konkret teilte die Frau ihrem Chef mit, dass sie wegen einer hoch ansteckenden Viruserkrankung arbeitsunfähig sei, was zur Kündigung führte. Daraufhin suchte sie die Rechtsberatung der AK auf. Eine Rechtsexpertin überprüfte die Situation, und die Kellnerin konnte belegen, dass sie tatsächlich arbeitsunfähig gewesen war.

Das Erstgericht entschied zugunsten der Kellnerin und verurteilte den Chef zu einer Zahlung von über 9.000 Euro. Obwohl der Vorgesetzte Einspruch einlegte und den Fall an das Oberlandesgericht Wien weiterleitete, ist das Urteil nun rechtskräftig. Nur zu oft handeln Unternehmer, und zwar nicht allein in der Gastronomie, nach Gutdünken und Bauchgefühl. Dass von diesem Gefühl oft die Existenz einer Person abhängt, ist ihnen zweitrangig oder gar nicht klar. Erfolgt die Kündigung abrupt, scheinbar grundlos oder eben offensichtlich aus Ressentiment, empfiehlt es sich stets, zur AK zu gehen, um Informationen und Aufklärung über die eigene Situation einzuholen. Gleichzeitig macht es Sinn, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein und doppelte Rückendeckung zu genießen.

Schlussendlich ist es jedoch am wichtigsten, dass diese Kämpfe nicht zu Einzelkämpfen erstarren. Es empfiehlt sich weiters, gegen ein solches System zu kämpfen, das die Position eines Unternehmers erst schafft, der über Freud und Leid seiner Angestellten (nach Bauchgefühl) entscheiden kann.

Quelle: ORF

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