Im Bezirk Geidorf wurde eine schwangere Frau leblos und mit Stichverletzungen in ihrer Wohnung aufgefunden. Der Mord dürfte zwischen Montag und Dienstag begangen worden sein, verdächtigt wird ihr Ex-Freund und mutmaßlicher Vater des ungeborenen Kindes. Das Opfer stellt damit den 17. Frauenmord dieses Jahres dar
Graz. Am Dienstag gegen 19 Uhr wurde bei der Polizei das Fehlen der 17-jährigen Österreicherin am Arbeitsplatz angezeigt. Sie war im fünften Monat schwanger und war an jenem Tag nicht in der Tierarztpraxis, in der sie arbeitete, erschienen. Verwandte und Bekannte der jungen Frau hatten sie ebenfalls nicht erreichen können. Die Einsatzkräfte fanden sie schließlich tot in ihrem Bett mit Schnitt- und Stichverletzungen am Hals, daneben liegend eine blutige Schere. Der Verdacht liegt sehr nahe, dass es sich dabei um Mord bzw. angesichts der Schwangerschaft um Doppelmord handelt, weshalb sich das Landeskriminalamt des Falles annehmen wird. Der zuständige Polizeibeamte sprach in diesem Kontext von „Hinweisen auf Fremdverschulden“.
Durch eine umfassende Spurensicherung und eine Obduktion soll nun der Tatzeitpunkt näher bestimmt werden, verdächtigt wird zurzeit nämlich ihr 19-jähriger Ex-Freund und mutmaßlicher Vater des gemeinsam mit der Frau ermordeten Babys. Dieser wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz festgenommen und gab zu, noch am Abend des 19. Julis bei ihr in der Wohnung gewesen zu sein. Es habe auch einen Streit gegeben, doch ansonsten wird jeder Zusammenhang mit dem Mord an der 17-Jährigen bestritten. Als er die Wohnung verlassen habe, soll sie noch gelebt haben. Aus einer Pressekonferenz von Innenminister Nehammer (ÖVP) erfährt man, dass es im privaten Umfeld des Opfers keine Betretungsverbote oder ähnliches gegeben haben soll. Die Tat müsse sich gewissermaßen „spontan entwickelt“ haben. Auch die Polizei gab an, dass über die beiden keine häuslichen Vorfälle bekannt bzw. gemeldet worden seien. Sie waren schon vor der Tat länger getrennt und die Frau war erst seit etwas mehr als einem Monat von Graz-Umgebung in den Bezirk Geidorf umgezogen.
Das Opfer würde somit, wenn man nicht auf die abwegige Idee eines Selbstmords kommt, den 17. Frauenmord in diesem Jahr darstellen.
Quelle: ORF