Brüssel. Im Vorfeld der FIFA-Fußballweltmeisterschaft der Männer, die am kommenden Sonntag in Katar beginnt, war das fragwürdige Sportevent auch Thema im EU-Parlament: Der Unterausschuss für Menschenrechte erörterte die Frage der Arbeiterrechte in der absoluten Monarchie am Persischen Golf. An der Diskussion nahm auch der katarische Arbeitsminister Ali Bin Samikh Al Marri teil. Der Europaabgeordnete Kostas Papadakis von der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), wie die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) Mitglied der Europäischen Kommunistischen Initiative (ECI), wies in seinem Redebeitrag auf Folgendes hin:
Seit Beginn der Bauarbeiten für die Fußballweltmeisterschaft in Katar sind Tausende von toten und verletzten Arbeitern zu beklagen, von denen 90 Prozent Immigranten sind. Das sind keine Arbeitsunfälle, sondern Arbeitgeberverbrechen, ein massives Arbeitsopfer im milliardenschweren Geschäft zwischen Katar, der FIFA, Baukonzernen und Sponsoren, die davon profitieren. Es ist bezeichnend, dass die Zahl der Beschwerden über nicht gezahlte Löhne auf 35.000 verdoppelt wurde, während Streiks und Gewerkschaften verboten sind, wobei der Arbeitsminister ein … ‚ehemaliger Menschenrechtsaktivist‘ ist.
Jegliche Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und der sexuellen Orientierung durch die katarischen Behörden muss ebenfalls verurteilt werden. Die Krokodilstränen der EU sind zutiefst heuchlerisch, da die EU-Gruppen und ‑Geldgeber diese Hölle anführen.
Die Tatsache, dass viele Sportler und Sportfans aufstehen und dieses Verbrechen anprangern, ist besonders hoffnungsvoll. Die Solidarität mit den Arbeitern in Katar, für den Schutz ihres Lebens, ihrer Gesundheit und ihrer Rechte, für die volle Entschädigung der Familien der toten und behinderten Arbeiter, muss gestärkt werden.
Die Konfrontation mit den Arbeitgebern, dem Staat, den bürgerlichen Regierungen und dem System der Ausbeutung ist der einzige Weg für die Arbeiter der Welt, ihre Rechte und Freiheiten zu verteidigen.
Quelle: In Defense of Communism