HomeKlassenkampfJugendJugendliche suchen immer mehr den Ausweg in Drogen

Jugendliche suchen immer mehr den Ausweg in Drogen


Innsbruck. Seit dem Ausbruch der Pandemie hat sich das Konsumverhalten von Drogen bei Jugendlichen in Tirol verändert. Nach Angaben von Experten neigen sie vermehrt dazu, wahllos auf verschiedene Drogen zurückzugreifen und konsumieren das, was gerade verfügbar ist, was zu einem potenziell gefährlichen Mischkonsum führen kann.

Bei einer Pressekonferenz erklärten die Verantwortlichen der Med-Uni Innsbruck und der Tirol Kliniken in dieser Woche, dass auch die Zahl der ambulanten Klinikeinweisungen aufgrund von Multitoxinvergiftungen gestiegen sei.

Vor der offiziellen Beendigung der Pandemie verzeichnete die Innsbrucker Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in einem Zeitraum von drei Jahren höchstens fünf stationäre Aufnahmen aufgrund von „Mischkonsum“. In den Jahren während der Pandemie hingegen stieg diese Zahl auf 70 bis 90 Aufnahmen an, heißt es beim ORF.

Derzeit werden in Tirol etwa 90 bis 95 Jugendliche aufgrund von Mischkonsum überwacht, berichtete der zuständige Oberarzt Kapelari. Von ihnen gelten rund 70 als akut gefährdet und müssen mindestens einmal stationär aufgenommen werden. Insbesondere die Kombination von Benzodiazepinen und Opioiden führe zu lebensbedrohlichen Situationen.

Jugendfront sieht die Ursache im Kapitalismus und seinen Auswüchsen

Die Jugendfront der Partei der Arbeit Österreichs hat bereits im vergangenen Juni unter dem Titel „Das Kapital braucht lächelnde Sklaven“ auf die Problematik aufmerksam gemacht. In einer Erklärung hielt die Zentrale Leitung des marxistisch-leninistischen Jugendverbandes unter anderem folgendes fest: „Jugendliche haben zunehmend mit Leistungsdruck und Zukunftsängsten, sowie damit einhergehend auch mit psychischen Problemen und Erkrankungen zu kämpfen. Der Konsum von Drogen kann von diesen Sorgen ablenken. Gelöst können diese Probleme dadurch jedoch nicht werden, im Gegenteil verstärkt der Drogenkonsum diese in der Regel noch. Weil der Drogenkonsum vortäuscht, zeitweise einen individuellen Ausweg aus diesen Problemen zu finden, hält er die Konsumentinnen und Konsumenten davon ab, zu erkennen, dass es sich bei diesen um gesellschaftliche Probleme handelt und die Hauptursache ihrer Sorgen das kapitalistische System ist. Der Konsum von Drogen erfüllt also auch den Zweck, die Arbeiterklasse sowie die unterdrückten Volksschichten vom Kampf gegen ihre Unterdrücker – die Kapitalisten – abzulenken.“ Zunehmende Krisen und Kriege, die auf dem kapitalistischen Wirtschaftssystem beruhen, verschlimmern die Lage weiter. 

Quelle: ORF/Jugendfront

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