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Vorarlberg: Nachhilfe nicht mehr leistbar

Inflation und Teuerung betreffen nicht nur Konsumgüter. Die Kosten für Nachhilfe gehen ebenfalls nach oben. Für viele ist Nachhilfe deshalb kaum mehr finanzierbar. Die AK Vorarlberg schätzt, dass Vorarlberger Familien in diesem Jahr bereits 5,2 Millionen Euro für Nachhilfe aufgewendet hat. Die Jugendfront kampagnisiert gegen Lernstreß und Leistungsdruck.

Bregenz. Der Bedarf an privater Nachhilfe, um in der Schule zu bestehen, steigt seit Jahren. Insbesondere Schülerinnen und Schüler an Gymnasien brauchen häufig Nachhilfe. Mittlerweile sind aber auch schon Volksschulkinder davon betroffen. Im Schnitt gegeben Eltern in Vorarlberg 670 Euro pro Schulkind für Nachhilfe aus.

Nicht nur in Vorarlberg steigt der Bedarf an Nachhilfe. Dem Nachhilfebarometer der AK zufolge braucht aktuell jedes dritte Kind in Österreich Nachhilfe. Mit Inflation und Teuerung heißt das auch stark steigende Kosten für Nachhilfe. In Oberösterreich und Tirol können Eltern diese kaum mehr finanzieren. Österreichweit sind im heurigen Schuljahr rund 121,6 Millionen Euro in private Nachhilfe geflossen. Im letzten Schuljahr waren es noch 8,9 Millionen Euro weniger.

Steigender Lernaufwand kaum mehr bewältigbar

Für viele Schülerinnen und Schüler ist der zunehmende Lernaufwand kaum noch alleine bewältigbar. Das heißt, dass Unterricht und lernen zuhause nicht mehr ausreicht, um sich die Inhalte anzueignen. Einer Studie der AK zufolge brauchen 78 Prozent der Kinder zumindest hin und wieder Unterstützung beim Lernen, erledigen von Aufgaben und üben für die Schule. Knapp ein Viertel der Schülerinnen und Schüler benötigen täglich Hilfe der Eltern. Das passt auch zu einer Studie der Uni Wien mit Lehrerinnen und Lehrer, die zu dem Schluss kommt, dass die Bildungsschere weiter auseinandergeht.

Für ein Drittel der Schulkinder reicht die Unterstützung zu Hause nicht mehr aus. Diese Kinder benötigen privaten Nachhilfeunterricht. Ohne externe Nachhilfe könnten die vorgegeben Lernziele nicht erreicht werden.

Gegen Lernstreß und Leistungsdruck

Die Jugendfront der Partei der Arbeit kampagnisiert aktuell gegen den zunehmenden Lernstreß und Leistungsdruck für viele Schülerinnen und Schüler. Die Ursache dafür sind immer höhere Anforderungen in den Schulen. Gleichzeitig gibt es zu wenig Lehrerinnen und Lehrer und Schulklassen sind zu groß. Moritz Pamminger, Vorsitzender der Jugendfront, erklärt, dass bei der aktuellen Größe der Schulklassen, dem zunehmend bemerkbaren Mangel an Lehrerinnen und Lehrern sowie den steigenden Anforderungen in der Schule für viele ein Lernerfolg kaum mehr möglich ist. Die Folgen sind Streß und psychische Belastungen für Schulkinder.

Die Jugendfront fordert eine Ganztagsschule. Diese würde bessere Möglichkeiten bieten Schülerinnen und Schüler zu fördern, die mehr Unterstützung benötigen. Um die Kinder unmittelbar etwas zu entlasten, bietet die Jugendfront außerdem in verschiedenen Städten Lerntreffen an. Zum Abschluss des Schuljahres werden außerdem Fußballturniere organisiert. Pamminger sagt: „Gemeinsamer Sport macht Spaß und hilft uns Streß und Druck auf gesunde Art und Weise abzubauen.“

  • Wien: Politisches Zentrum Jura Soyfer, Drorygasse 21/2 (Souterrain), 1030 Wien 
    • 05. Juni, 16.00 – 19.00 Uhr
    • 06. Juni, 16.00 – 19.00 Uhr
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    • 21. Juni, 13.00 – 16.00 Uhr
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  • Innsbruck: Don Quichotte Kulturzentrum, Mariahilfstraße 30, 6020 Innsbruck 
    • 07. Juni, 15.00 – 16.30 Uhr
    • 14. Juni, 16.30 – 18.00 Uhr
    • 21. Juni, 15.00 – 16.30 Uhr
    • 27. Juni, 16.30 – 18.00 Uhr

Quelle: ORF

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