HomeKlassenkampfKV-Verhandlungen im Handel neuerlich abgebrochen

KV-Verhandlungen im Handel neuerlich abgebrochen

Wien. Die Kollektivvertragsverhandlungen im Handel wurden am Donnerstagabend in der fünften Runde erneut abgebrochen. Trotz Warnstreiks in der vergangenen Woche haben sich die Unternehmen nicht ausreichend bewegt und bieten nach wie vor eine Lohnerhöhung unterhalb der Inflation an. Mit einem Plus von acht Prozent würde der Abschluss nach Unternehmensvorstellung einen Reallohnverlust für die rund 430.000 Beschäftigten bedeuten. Die Forderung der Gewerkschaft, die auf dem Tisch liegt, verlangt 9,4 Prozent für alle. Anders als bei den Metallern ist keine soziale Staffelung vorgesehen. Das ist in der – vergleichsweise – Niedriglohnbranche auch nachvollziehbar, der Handel als nach wie vor feminisierter Bereich zeichnet sich durch einen hohen Teilzeitanteil sowie niedrige Löhne aus.

Neben dem schlechten Einkommen bietet der Handel viel Stress, Arbeitsverdichtung, körperliche Anstrengung, immer wieder sehr unangenehme Kundinnen und Kunden, die ihren Frust an den Beschäftigten auslassen, und Wochenendarbeit. Dem Handel steht mit dem heutigen verkaufsoffenen Marienfeiertag und den Einkaufssamstagen im Advent besonders umsatzträchtige Tage bevor. Hierdurch können die Gewerkschaften noch mehr Druck aufbauen, Warnstreiks und Proteste sind für die kommenden Tage angekündigt. Was hingegen noch nicht angekündigt ist, ist der Termin für die sechste Verhandlungsrunde, die Fronten scheinen weiterhin verhärtet zu sein.

Quelle: ORF

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN