Sparpaket von 75 Mio. Euro bekanntgegeben. Das verschärft auch die Lage in der APA.
Österreich. Der Österreichische Rundfunk (ORF) schnürt ein Sparpaket um 75 Mio. Euro. Das berichteten diverse Medien am Dienstag. Sie verwiesen dabei auf ein E‑Mail von Generaldirektor Alexander Wrabetz an den ORF-Stiftungsrat.
Die Kürzungen seien nötig, um 2021 nicht ins Minus zu rutschen. Wrabetz peilt ein „ausgeglichenes Ergebnis“ an und will mal wieder stärker auf digitale Angebote setzen. Wie viele Stellen dabei genau abgebaut werden, verriet Wrabetz nicht. Damit sollen Einbußen während der Coronakrise ausgeglichen werden.
Das erscheint umso absurder, als am selben Tag der aktuelle Public-Value-Bericht erschien. In dieser Rückschau beschwört der Küniglberg neuerlich die Qualitätssicherung – gerade in der Information. Wie das mit weniger Personal vonstatten gehen soll, ist unklar.
ORF größter APA-Genossenschafter
Da der ORF in allen Bereichen sparen will, verschärft das auch die Lage in der Austria Presse Agentur (APA). Die Sendergruppe hält Stand April 2020 45,8 Prozent an der APA. Sie ist größter Eigentümer neben Österreichs Tageszeitungen (ohne die Krone). Damit hat der ORF wesentliche Macht über die Agentur inne.
Bekanntermaßen sollen 25 APA-Leute ihren Job verlieren – inmitten der Coronakrise. Dabei fährt die Genossenschaft seit Jahren einen Gewinn nach dem anderen ein. Als Grund erklärte Geschäftsführer Clemens Pig der Belegschaft per Video, die Firma sei im Vergleich zum ausländischen Mitbewerb überbesetzt. Das rief Unverständnis und Empörung hervor. Kolleginnen und Kollegen in der Agentur organisieren sich schon für Gegenmaßnahmen.