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Streik bei Boeing in den USA

Im Pazifischen Nordwesten der USA kommt es zum ersten Streik von Boeing-Beschäftigten seit 2008. Maschinenarbeiterinnen und ‑arbeiter von Boeing haben sich zu 96 Prozent, also mit überwältigender Mehrheit, für einen Streik ausgesprochen.

Seattle. Rund 33.000 Beschäftigte in den Fabriken des Unternehmens in Seattle (Washington) und Portland (Oregon), stimmten am Donnerstag dafür, die Arbeit ab Mitternacht niederzulegen, nachdem sie das jüngste Angebot der Unternehmensleitung für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen abgelehnt hatten.

Das Angebot von Boeing hätte eine Lohnerhöhung von 25 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren, eine Verringerung des Anteils der Beschäftigten an den Kosten für die Gesundheitsfürsorge und eine Ratifizierungsprämie von 3.000 Dollar vorgesehen. Außerdem im Angebot enthalten war eine Erhöhung der sogenannten 401(k)-Beiträge des Unternehmens. Das 401(k)-Modell ist ein vom Arbeitgeber mitfinanziertes privates System der Altersvorsorge und somit ein wichtiger Bestandteil des US-amerikanischen Pensionssystems.

Der Vorschlag des Flugzeugherstellers beinhaltete auch die Verpflichtung, den nächsten Jet in seinen Werken im Großraum Seattle zu bauen, nachdem das Unternehmen die Beschäftigten verärgert hatte, indem es die Produktion des 787 Dreamliner in ein nicht gewerkschaftlich organisiertes Werk in South Carolina verlegte.

Die Beschäftigten hatten eine 40-prozentige Lohnerhöhung, die Wiederherstellung eines leistungsorientierten Pensionsplans, der 2014 abgeschafft wurde, und eine stärkere Garantie dafür gefordert, dass die Produktion künftig nicht aus der Region Seattle verlagert wird.

Jon Holden, der Verhandlungsführer der zuständigen Gewerkschaft IAM (International Association of Machinists and Aerospace Workers) bei den Vertragsgesprächen, sagte, die Arbeitnehmer hätten sich „laut und deutlich“ geäußert. „Es geht um Respekt, es geht um die Aufarbeitung der Vergangenheit und es geht um den Kampf für unsere Zukunft“, so Holden.

Der Streik, der erste der Boeing-Beschäftigten seit 2008, stoppt die Produktion der meistverkauften 737 MAX und anderer Flugzeuge, da das Unternehmen mit Produktionsverzögerungen, hohen finanziellen Verlusten und einer intensiven Prüfung seiner Sicherheitsbilanz zu rechnen hat.

Quelle: Al Jazeera

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