Im Oktober wurden im Rahmen einer Studie Beschäftigte bezüglich Stress und Arbeitsverdichtung befragt. Überall nimmt die Belastung zu, es herrscht zudem Personalmangel.
Wien. Eine Studie im Auftrag der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), die durch das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) durchgeführt wurde, zeigt deutlich, dass mit steigenden Infektionszahlen wohl auch der Stress in der Arbeit steigt. Betroffen hiervon sind alle Branchen, wenig überraschend ist aber der Gesundheits- und Pflegebereich prominent vertreten.
Als Grund werden verschiedene Faktoren genannt. In jedem Fall ist klar, dass 80 Prozent der Befragten laut ORF angaben, dass der Druck auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer größer werde. 35 Prozent der Befragten zweifelten sogar daran, ob sie dem Arbeitsdruck, dem sie aktuell ausgesetzt sind, bis zur Pension standhalten können. „Immerhin noch jede/r Fünfte ist sich zudem nicht sicher, unter den aktuellen Umständen auch nur die nächsten drei Jahre durchzuhalten!“
Ein häufig benannter Punkt, der zu diesem Ergebnis zu führen scheint, ist, dass etwa die Hälfte der Befragten angibt, dass es in ihrem Unternehmen nicht genug Personal gibt, um die anstehende Arbeit gut zu bewältigen. Auch der Personalmangel zeigt sich am stärksten im Bereich Gesundheit und Soziales, gefolgt von IT, Geldwesen, wissenschaftliche und wirtschaftliche Dienstleistungen.
Außerdem zeigt die Studie, die im Oktober durchgeführt wurde, dass 23 Prozent der Befragten in Unternehmen arbeiten, in denen es in letzter Zeit vorgekommen ist, dass der volle Jahresurlaub – aufgrund der hohen Auslastung – nicht genehmigt wurde.
Laut Gewerkschaft erhöhen sogenannte All-in-Verträge diesen Druck auf die Belegschaft. Nicht zu vergessen sind außerdem die Krise und die zwischenzeitlich gestiegene Arbeitslosigkeit, die den Druck auf die Kolleginnen und Kollegen weiter erhöhen. Zusätzlich spielt auch die psychologische Belastung durch die Pandemie eine Rolle, die zu Stress im Kontext des Berufslebens führt, ebenso wie Quarantänezeiten der Kinder und etwaige Betreuungspflichten, die On-Top anfallen.