HomePanoramaBraver Mückstein und Österreich als Gesamthotelier

Braver Mückstein und Österreich als Gesamthotelier

Der Kanzler geht auf „Sommertour“. Da muss alles geöffnet werden, die Masken müssen fallen und die Massen müssen jubeln.

Wien. Leichtes Spiel hat die gut geölte 60-köpfige PR-Maschinerie des Bundeskanzleramts mit dem mittlerweile nicht mehr ganz neuen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein von den Grünen. Hatte sein Amtsvorgänger die populistischen Volten von Kanzler Kurz zumindest dadurch gestört, dass er sie eingebremst und verzögert hat, merkt und hört man von Mückstein gar nichts. Er „garantiert“ zwar, dass der Herbst dieses Mal „anders gemanaged“ wird, als im Vorjahr, wo er direkt in einen weiteren Lock-down führte, seine aktuelle Politik weist jedoch in eine andere Richtung.

Kurz auf Sommertour, ein Sommer wie damals…

Kanzler Kurz begibt sich auf „Sommertour“, und dazu gehört, dass er den Österreicherinnen und Österreichern wieder einmal einen Sommer wie damals vorgaukelt und Österreich in weltmeisterlichen Gefilden anpreist, was die Bekämpfung des Corona-Virus betrifft. Es gibt zwar immer weniger Leute, die Kurz noch irgendetwas glauben, die Zahl der türkis-schwarzen Messias-Gläubigen ist aber sicher noch groß genug, um den Kanzler landauf-landab zu feiern.

Tatsache ist jedoch, dass weitere Lockerungen des Corona-Regimes am 22. Juli kommen. Mit diesem Tag wird dann der Mund-Nasen-Schutz nur noch in den öffentlichen Verkehrsmitteln und den Geschäften des täglichen Bedarfs – etwa Supermärkten – verpflichtend sein. Die Drei-G-Regel (Getestet/Geimpft/Genesen) werde laut Regierung weiter erhalten bleiben.

Delta-Variante im Vormarsch, Lambda-Variante im Anmarsch

Während die österreichische Bundesregierung weitere Öffnungsschritte setzt, breitet sich die Delta-Variante des Corona-Virus auch hierzulande stetig aus, und die täglichen Fallzahlen an Neuerkrankungen sind im Steigen begriffen. Inzwischen wird von einer neuen – hochansteckenden – Lambda-Variante des Virus berichtet. Diese kursiert in Lateinamerika seit Monaten und hat auch bereits Europa erreicht.

Als „Tag der Freude und Erleichterung“ wurde von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger Ende des Vormonats der 1. Juli angekündigt, denn da sind die Schranken für die Tourismusindustrie endgültig gefallen. Österreich, so wird von der ÖVP im Allgemeinen und der Ministerin im Besonderen suggeriert, sei quasi ein Gesamthotelier, denn nichts sei wichtiger, als „unser“ Tourismus, sieht man vielleicht noch von den Großbauern ab. In Salzburg wurde vor kurzem ein (mittlerweile Ex-) ÖVP-Gemeinderat und Großhotelier der Steuerhinterziehung im großen Stil überführt. Er hortete Schwarzgeld in Millionenhöhe. Das sind dann also „unsere“ Hoteliers, denen alles andere unterzuordnen ist.

Quellen: derstandard​.at/spektrum​.de/bmlrt​.gv​.at

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