Die mutmaßlichen Schlepper kamen von Ungarn und wurden von einer ungarischen Polizeistreife verfolgt. Der Unfall ereignete sich in Österreich. Elf Geflüchtete und zwei der drei Fahrer wurden festgenommen.
Am Mittwoch wurden drei verdächtige Wagen von einer ungarischen Streife bemerkt. Dies geschah noch in Janossomorja. Nachdem die drei verdächtigen Fahrzeuge die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich gelenkt hatten, ergriffen sie die Flucht. Sie fuhren über die Grenze Andau-Janossomorja. Über der österreichischen Grenze schloss sich auch eine österreichische Polizeistreife der Verfolgungsjagd an.
Im Bezirk Neusiedl/See stieß dann eines der drei Fahrzeuge beim Kreisverkehr Mönchhof gegen einen Lastwagen. Dabei wurde der 31-jährige, aus Afghanistan stammende Wagenlenker leicht verletzt. In seinem Fahrzeug befanden sich jedoch keine Geflüchteten. Als der Lenker aus dem Spital entlassen wurde, wurde er sogleich festgenommen. Er wird zurzeit von der Polizei befragt.
Elf Geflüchtete
Das zweite von den drei verdächtigen Fahrzeugen krachte zwar beim Unfall ebenfalls gegen das erste Fahrzeug und den LKW, konnte aber danach noch die Flucht ergreifen – es wurde erst in Gols angehalten. Die darin enthaltenen sechs Geflüchteten und der Fahrer wurden festgenommen. Das dritte Fahrzeug konnte noch nicht aufgespürt werden. Der Lenker des letzten Fahrzeugs ließ aber die Flüchtlinge auf dem Fluchtweg aussteigen. Bei den festgenommenen Flüchtlingen handelt es sich um neun Afghaninnen und Afghanen sowie einer Inderin und einem Inder.
Der Verbleib der Geflüchteten ist noch unklar. Die Reaktionen der Parteien ÖVP, FPÖ und SPÖ vor Ort auf den Schlepperunfall sind rhetorischer Natur: Man wirft sich gegenseitiges Versagen vor und verurteilt die Schlepperei. Einen Plan für Menschen, die vor widrigen Zuständen, Repression und Verfolgung flüchten, gibt es nicht. Erst Mitte August kam es zu einem schweren Schlepperunfall im Burgenland, bei dem drei Menschen ums Leben kamen. Es handelt sich dabei immer um Menschen, die eine unfassbar beschwerliche Reise hinter sich haben, die möglicherweise Hab und Gut dafür gegeben haben, um dann in Österreich als politisches Pfand der amtierenden Parteien missbraucht zu werden. Die meisten werden dann wieder zurückgeschickt.
Quelle: ORF