Beim Waldbrand im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich ist weiterhin keine Entspannung in Sicht. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat sich die Situation weiter verschärft.
Neunkirchen/Niederösterreich. An der Ostflanke des Brandes im niederösterreichischen Bezirk Neunkirchen ist das Feuer über Nacht stärker geworden. Laut Einsatzleiter Josef Huber wird in diesem Bereich nun der Einsatzschwerpunkt liegen: „Auf der Ostflanke kommen immer wieder Glutnester zum Vorschein, es flackern immer wieder Flammen auf. Unsere Hauptaufgabe mit den Feuerwehreinsatzkräften wird es sein, hier einen massiven Angriff zu starten – auf der einen Seite mit Bodenmannschaften, auf der anderen Seite mit Hubschrauberunterstützung“.
200 Feuerwehrleute waren in der Nacht im Einsatz. Tagsüber sollen es 500 werden, also noch einmal 100 Einsatzkräfte mehr als am Vortag. Insgesamt können bei Bedarf bis zu 6.000 Mitglieder der Feuerwehr aus ganz Niederösterreich aktiviert werden, die nach einer Zwölf-Stunden-Schicht abgewechselt werden. Hinzu kommen die acht Hubschrauber von Polizei und Bundesheer. Auch die Bergrettung sowie das Rote Kreuz sind weiterhin im Einsatz. Für die Einsatzkräfte ist die Situation keine ungefährliche, vor allem aufgrund des steilen Geländes.
An der Westflanke des Brandes, im Höllental, ist bereits eine „Verteidigungslinie“ entlang der B27 aufgebaut. Wasserwerfer und fünf Großtanklöschfahrzeuge sollen verhindern, dass sich das Feuer von der Schneeberg-Seite auf die Rax-Seite ausbreitet. Derzeit gelingt das auch, die umliegenden Wohnhäuser waren auch am Donnerstag nicht gefährdet, eine Entspannung der Lage ist jedoch noch nicht absehbar: „Von einer Lokalisierung können wir noch nicht sprechen. Eine Entspannung wird erst eintreten, wenn der Wetterumschwung kommt, sprich mit Niederschlägen“, sagte Josef Huber.
Tatsächlich bereitet das Wetter derzeit eher Sorge als Optimismus. Bei Windstärken von 20 bis 25 km/h konnte sich das Feuer am Montag rasant ausbreiten: Innerhalb von zehn Stunden von 5 auf 115 Hektar. Für Freitag sind zirka 50 km/h Windstärke prognostiziert. Dadurch besteht die Gefahr, dass aktive Glutnester wieder anspringen und der Brand stärker wird. Stand Freitagvormittag hält sich der Wind jedoch bislang zurück. „Wenn es so bleibt, haben wir Glück“, so Huber. Mit Niederschlag wird erst Montagabend gerechnet, laut Prognose soll dieser jedoch relativ kräftig ausfallen. Bis dahin gilt es, das Feuer zumindest in Zaum zu halten, und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Quellen: Kurier/noe.orf.at/noe.orf.at