Die Statistik Austria verzeichnet einen drastischen Rückgang zur Halbzeit der Tourismus-Sommersaison 2020. Die Krise im Tourismus wird nur zum Teil vom Zuwachs inländischer Touristinnen und Touristen abgefedert.
Österreich. Durch die Coronavirus-bedingten Betriebsschließungen bis Ende Mai und durch verschiedene Reisebeschränkungen ist der Tourismus in Österreich stark zurückgegangen. Ersichtlich wird das vor allem durch die stark verminderten Übernachtungen von ausländischen Gästen im Land. So sind im Juli die Nächtigungen aus den USA, Russland und Schweden um über 90 % eingebrochen. Aus Italien (-66,4 %), Frankreich (-55,7 %) und Ungarn (-43,5 %) gab es ebenfalls sehr hohe Verluste, während Besuche von Gästen aus den Niederlanden, Belgien, Tschechien und Polen im Juli jeweils zwischen 20 und 30 % zurückgegangen sind.
Besonders starke Rückgänge verzeichnet die Statistik Austria insgesamt im Zeitraum von Mai bis Juli auch bei den drei für Österreich wichtigsten touristischen Herkunftsländern, nämlich der BRD (-39,4 %), den Niederlanden (-45 %) sowie der Schweiz und Liechtenstein (-42 %)
Von Mai bis Juli 2020 lag die Zahl der Übernachtungen mit insgesamt 21,52 Mio. um 44,6 % unter dem Vorjahresniveau. Allein im Juli 2020 gab es 15,50 Mio. Übernachtungen und damit einen Rückgang von 17,4 % gegenüber dem Vorjahr.
Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die Entwicklung der Übernachtungen ausländischer Gäste fiel laut Statistik Austria in allen Bundesländern sehr unterschiedlich, jedoch eindeutig negativ aus. Im Juli erfuhr Wien den stärksten Rückgang im Tourismus mit ganzen ‑73,3 %. Mit ‑22 % hat es Niederösterreich am zweitschlimmsten getroffen, dicht gefolgt von Salzburg (-21,5 %). Weniger schwer traf es Tirol (-14,3 %) und Vorarlberg (-10,8 %), während wiederum das Burgenland (+4,1 %), die Steiermark (+2 %) und Kärnten (+0,1 %) ein Plus aufwiesen. Für den leichten Zuwachs verantwortlich zeigt sich die Zunahme inländischer Gästenächtigungen.
Von einheimischen Urlaubern abgefedert
Generell zeigt sich die Tendenz eines Versuchs des Abfederns der Rückgänge durch einheimische Touristinnen und Touristen. So sind die Zunahmen von +19,7 % inländischer Gäste im Burgenland, +22,8 % in der Steiermark und +35,6 % in Kärnten deutlich für deren Plus verantwortlich. Ein Plus von 15,2 % bei inländischen Gästenächtigungen über ganz Österreich verteilt ließ diese sogar den bisher höchsten erhobenen Juli-Wert von 5,57 Mio. erreichen
Quellen: ORF/Statistik Austria