Wien. Gemeinsam mit KJÖ und KOMintern hat die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) bei einer Kundgebung vor dem Karl-Marx-Hof der Februarkämpfe 1934 gedacht.
Bei klirrender Kälte und unter Einhaltung der gebotenen Abstandsregeln konnte eine würdige Gedenkveranstaltung mit einem kulturellen Beitrag abgehalten werden. Erneut waren es die klassenkämpferischen, kommunistischen Kräfte, die mit ihrer Präsenz auch heuer den 12. Februar vor dem geschichtsträchtigen Karl-Marx-Hof prägten, während die verlotterte Sozialdemokratie mehr aus Verlegenheit Kränze ablegen ließ, ohne sich zu einer eigenen Kundgebung bemüßigt zu fühlen. Dementsprechend verfolgten einige eingefleischte SPÖler die Gedenkveranstaltung aus der Ferne und trauten sich schließlich tatsächlich zum PdA-Infotisch.
Nach Beiträgen von Vertretern der Kommunistischen Jugend und der Kommunistischen Gewerkschaftsinitiative ging PdA-Vorsitzender Tibor Zenker in seiner Rede auf Lehren und Schlussfolgerungen aus den Februarkämpfen ein. Er verwies auf die sozialdemokratischen bzw. „austromarxistischen“ Fehleinschätzungen bezüglich des Klassencharakters des bürgerlichen Staates sowie in der Faschismusanalyse, wodurch die Niederlage der kämpfenden Arbeiter begünstigt wurde. Es hätte damals eine marxistisch-leninistische Kampfpartei gebraucht, die stark in der Klasse verankert ist, was die KPÖ trotz positiver Entwicklung nicht darstellen konnte. In Konsequenz gilt auch heute:
„Eine kommunistische Organisation hat nur dann einen Wert als solche, wenn sie auf dem Fundament des Marxismus-Leninismus wirkt, sich zum Klassenkampf und zur Arbeiterpolitik bekennt, wenn sie den Sozialismus nicht nur als konturloses utopistisches Fernziel ausgibt. Eine kommunistische Organisation, die sich auf der Suche nach einem illusionären neuen gesellschaftlichen Subjekt immer mehr von der Arbeiterklasse entfernt, die kaum andere Aufgaben als bürgerlich-demokratische Wahlkämpfe oder karitativ-paternalistische Kapitalismusverwaltung annimmt, die die letzten Bastionen in der Arbeiterschaft bereitwillig preisgibt und sich mit den Grünen und Liberalen um deren Klientel streiten will, hat keinen langfristigen Auftrag“, so Zenker, der für eine kommunistische Organisierung eintrat, die die gestellten Aufgaben zu erfüllen bereit und dazu fähig ist. „Denn dies wird notwendig sein, wenn sich der Faschismus nicht wiederholen soll.“