HomeInternationalesDas kubanische Volk sagt Ja zu neuem Familiengesetz

Das kubanische Volk sagt Ja zu neuem Familiengesetz

Havanna. In einem Referendum hatte das Volk Kubas am vergangenen Sonntag die Möglichkeit, über ein neues und äußerst weitreichendes Familiengesetz abzustimmen. Nun steht das vorläufige Ergebnis fest: Eine große Mehrheit der kubanischen Bevölkerung votierte für jenen Gesetzesvorschlag, der auch von Kubas revolutionärer Regierung unterstützt wurde.

3.936.790 Kubanerinnen und Kubaner sagten Ja zum neuen Familiengesetz, was 66,87 Prozent der gültigen Stimmen entspricht, teilte der Nationale Wahlrat die vorläufigen Ergebnisse der Volksabstimmung mit. Wahlberechtigt waren mehr als acht Millionen Menschen auf Kuba, die in rund 23.000 Wahllokalen ihre Stimme abgeben konnten. Über die Vorbereitungen des Referendums berichteten wir.

„ ‚Ja!‘ Das Wort ist kurz, aber an diesem Sonntag hatte es eine gewaltige Wirkung für die Geschicke der Insel, die sich endlich für die Inklusion, die Empathie, die Liebe ausgesprochen hat“, schrieb die Granma, das Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, nach der Veröffentlichung des Ergebnisses. Weiters hieß es: „Jedes Ja, das an diesem Sonntag in Kuba zu diesem zutiefst revolutionären Gesetzestext gegeben wurde, ist ein Bekenntnis zu einer in all ihrer Vielfalt anerkannten Gegenwart, zu einer Zukunft ohne Vorurteile und Stereotypen, zu einer Nation mit allen Menschen und zum Wohle aller Menschen.“

Das Gesetzespaket führt die Ehe zwischen zwei Menschen unabhängig ihrer Geschlechtszugehörigkeit, die Adoption für homosexuelle Paare sowie die Leihmutterschaft und Erziehungsberechtigung für nicht-biologische Eltern und auch Maßnahmen zum Schutz der Rechte von Kindern und Senioren ein. Kubanische Dissidenten – wie auch die Kirche – hatten im Vorfeld dazu aufgerufen, gegen den Gesetzesvorschlag zu votieren.

Mehr als fünf Millionen Wählerinnen und Wähler haben am 25. September von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht und ihre Stimme zum neuen Familiengesetz abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 68,91 Prozent. Bei den vorläufigen Zahlen wurden auch jene 756.966 Wahlzettel berücksichtigt, die von Kubanerinnen und Kubanern an einem anderen Ort als ihrem zugeteilten Wahllokal abgegeben wurden.

„Der 25. September 2022 ist bereits ein historischer Tag, an dem die Insel einmal mehr gezeigt hat, dass Revolution zu machen bedeutet, ungeachtet aller Widrigkeiten niemals aufzuhören, nach mehr Gerechtigkeit zu streben“, schrieb die Granma über den Ausgang des Referendums feierlich. „Der Weg war nie einfach, aber immer voller Würde. Es bleiben uns noch andere Kämpfe zu bestehen in unserem Bemühen, das Menschliche zu erhöhen, aber dieses Ja ist zweifellos der Sieg des Schönen und Guten.“

Quelle: Granma / Granma / ORF

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