Genf. Im Jahr 2024 wurden so viele Todesfälle unter Menschen auf der Flucht registriert wie niemals zuvor. Laut der IOM, der Organisation der Vereinten Nationen für Migration, kamen letztes Jahr 8.938 Menschen auf der Flucht ums Leben. 2.452 davon starben im Mittelmeer, also auf dem Weg in die Europäische Union. Die tatsächlichen Zahlen sind wohl noch deutlich höher. Davon geht auch die IOM selbst aus. Nicht alle Opfer werden gefunden und registriert.
Die EU trägt jedoch nicht nur Verantwortung für die ertrunkenen Menschen im Mittelmeer. Sie zahlt Gelder in MIllardenhöhe an nordafrikanische Staaten, etwa Ägypten, Tunesien und Mauretanien, damit deren Sicherheitskräfte die Flüchtenden noch vor der Ankunft in Europa abfangen. Die Flüchtenden werden dann entweder unter verheerenden Bedingungen in Lagern festgehalten oder mitunter in der Wüste ausgesetzt.
Im Jahr 2023 waren es 8.748 Menschen gewesen, die auf der Flucht verstarben – zum damaligen Zeitpunkt ebenso ein Höchstwert. Über 8.000 Todesopfer hatte es zuvor nur 2016 gegeben. Seit fünf Jahren steigt die Zahl der weltweit registrierten Todesopfer kontinuierlich. Die IOM erhebt die Daten seit 2014.