Über 20 Prozent der Menschen müssen mit weniger als 3,26 Euro pro Tag auskommen – und es werden mehr. Diese skandalöse, weltweit ungleich verteilte Armut ist ein Ergebnis des Kapitalismus und Imperialismus.
New York. Die Vereinten Nationen berichten über einen weiteren Anstieg der Armut auf der Welt. Die UNO-Untersuchung legt als Bemessungsgrundlage ein täglich verfügbares Einkommen von maximal 3,26 Euro pro Kopf zugrunde und stellt fest, dass dies 1,65 Milliarden Menschen betrifft. Dies sind über 20 Prozent der Weltbevölkerung. Zudem verweist der UNO-Bericht darauf, dass die Anzahl der betroffenen Personen ansteigt. Seit 2020 sind zusätzlich 165 Millionen Menschen unter die Grenze von 3,26 Euro gerutscht, was ein Plus von zehn Prozent bedeutet. Verantwortlich hierfür seien die Corona-Pandemie und die Wirtschaftskrise, heißt es.
Die Verteilung der Armut ist auf unserem Planeten freilich höchst ungleich. Während Fälle von Armut mit weniger als 3,26 Euro pro Tag in Österreich oder der Europäischen Union relativ selten vorkommen und zumeist mit Obdachlosigkeit verbunden sind, handelt es sich in anderen Weltteilen um Normalität: In einigen Ländern Afrikas z.B. liegen deutliche Mehrheiten von über 70 Prozent der Bevölkerung unter dem Schwellenwert und viele weitere Menschen nur knapp darüber.
Diese Ungleichheit der Armutsverteilung ist natürlich kein Zufall. Das kapitalistische Wirtschaftssystem zieht die Reichtümer der Welt in die imperialistischen Zentren des globalen „Nordens“, während Afrika, Teile Asiens oder auch Lateinamerikas nur als Ausbeutungsobjekte und Rohstofflieferanten dienen. Soll die Armut nicht nur mit karitativen Ansätzen gemildert, sondern tatsächlich bekämpft und abgeschafft werden, so muss man an die Wurzel gehen. Und diese ist nichts anderes als das kapitalistische und imperialistische System.
Quelle: Der Standard