HomeKlassenkampfKV-Abschluss in Elektroindustrie unter Inflationsrate

KV-Abschluss in Elektroindustrie unter Inflationsrate

Trotz kämpferischen Posen und Phrasen haben die sozialdemokratischen KV-Verhandler der Arbeiterseite auch in der Elektroindustrie gegenüber dem Kapital kapituliert: Das „Lohnplus“ liegt weit unter der Teuerung.

Wien. Wie schon in der Papier- und Chemieindustrie gibt es auch in der Elektro- und Elektronikindustrie bei der Frühjahrsrunde gänzlich unzureichende Lohnerhöhungen. Obwohl die sozialdemokratischen Gewerkschaftsverhandler zu Beginn ein Plus von sechs Prozent gefordert und für 11. Mai sogar Warnstreiks angekündigt hatten, stimmten sie nach der vierten Verhandlungsrunde einem deutlich niedrigeren Angebot der Unternehmerseite zu: Für die 60.000 Beschäftigten steigen die Ist-Löhne mit Mai 2022 um 4,8 Prozent, die kollektivvertraglichen Mindestlöhne um fünf Prozent.

Wie in den anderen Branchen liegt dies weit unter der Teuerungsrate und bedeutet abermals einen markanten Reallohnverlust. Die Arbeiterinnen und Arbeiter der Elektroindustrie werden zwar in absoluten Zahlen mehr Geld in den Börsen und auf den Gehaltskonten haben, aber sie werden sich darum weniger leisten können als zuvor. Die Inflation liegt aktuell – bezogen auf die Preiserhöhungen seit April 2021 – bei 7,2 Prozent. Und es deutet alles darauf hin, dass die Teuerung in den kommenden Monaten nochmals anzieht. Somit wird auch dieser Abschluss zu einem weiteren „Kaufkraftverlust“ führen, was nur ein freches Synonym für eine Reduzierung des Wohlstandes der Arbeiterklasse darstellt.

Quelle: Der Standard

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