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Kinderarbeit und der American Dream

Der „American Dream“ sorgt für eine Zunahme an Kinderarbeit. Anstatt gegen diesen Trend vorzugehen, kommt es zu Vorstößen, die den Schutz und die Rechte von Kindern angreifen und sie dem Markt zum Fraß vorwerfen.

Washington, D.C. 160 Millionen Mädchen und Jungen sind nach aktueller Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF von Kinderarbeit betroffen. Das heißt, sie müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben.

Bei Kinderarbeit denkt man in der Regel an den Globalen Süden und hat bestimmte Bilder im Kopf. Diese stimmen in ihrer Ausschließlichkeit jedoch schon lange nicht mehr – oder haben vielleicht auch nie gestimmt. In den USA beispielsweise hat die illegale Kinderarbeit zuletzt dramatisch zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr registrierten die Behörden laut der Tageszeitung junge Welt in der ersten Jahreshälfte 44 Prozent mehr Fälle. Einige davon wurden prominent bekannt, beispielsweise bei McDonald’s oder einer Hyndai-Tochter. Aber nicht genug, dass es zu Kinderarbeit kommt, es wird in diesem Zusammenhang auch von einigen Todesfällen durch Arbeitsunfälle berichtet.

Angriff auf Kinderrechte unter dem Deckmantel der Chance

Der „American Dream“ und die langjährige kapitalistische Vorzeigenation belegen mal wieder, wohin dieser führt, nämlich zu massiver Obdachlosigkeit und Kinderarbeit, um nur zwei Punkte zu nennen. Die Barbarei zeigt sich aber auch darin, wie man in so manchen US-Bundesstaaten mit Kinderarbeit und den zugehörigen Entwicklungen umzugehen gedenkt. Gegen illegale Kinderarbeit wird vorgegangen, indem man sie zu legalisieren versucht. Die Republikaner in Wisconsin legten hierzu am vergangenen Freitag einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Dieser sieht vor, dass Kinder im Alter von 14 und 15 Jahren keine Arbeitserlaubnis oder Erlaubnis der Eltern mehr benötigen, um einen Job zu bekommen. Neben der Zustimmung der Erziehungsberechtigten muss aktuell das Alter der Kinder und Jugendlichen vom State Department of Workforce Development überprüft und bestätigt werden. Die Behörde kann Jugendarbeitsgenehmigungen widerrufen, wenn sie der Ansicht ist, dass die Sicherheit eines Kindes gefährdet sei. 

Verkauft wird dieser Vorstoß natürlich als Chance für junge Menschen, am Arbeitsmarkt teilnehmen zu können, und durch die Behauptung, dass bürokratische Hürden durch die Reform beseitigt würden. Alles Vertrauen dem Kapital und der Staat aus der Verantwortung, ist mal wieder das Motto, mit dem die Basis für massive Ausbeutung bereits ab dem frühen Jugendalter geschaffen werden soll.

Bei diesem Vorstoß handelt es sich um keinen Einzelfall, republikanische Gesetzgeber haben in Bundesstaaten wie Arkansas und Iowa bereits Anfang des Jahres legislative Angriffe auf Kinderarbeitsgesetze verabschiedet, um Regulierungen abzuschwächen und somit Arbeitsumfang und Arbeitszeiten von 14- und 15-Jährigen zu erweitern. 

Quelle: UNICEF/Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit/junge Welt/junge Welt

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