Während immer mehr Menschen armuts- und ausgrenzungsgefährdet sind, bleiben die regierenden Parteien und die herrschende Politik des Kapitals bewusst untätig.
Wien. Nach Angaben der Statistik Austria sind über 1,5 Millionen Menschen in Österreich dem Risiko der Armut ausgesetzt. Damit wächst die Armuts- und Ausgrenzungsgefahr deutlich. Angesichts der Teuerungen stellen sich weitere Teile der in Österreich lebenden Menschen die Frage: Warmes essen oder Heizung und Strom? Das macht sich auch in den Tafeln und Sozialmärkten bemerkbar, wo neue Kundinnen und Kunden auftauchen und nicht mehr nur die bekannten Gesichter.
Besonders betroffen sind Frauen, was wenig verwunderlich ist, nachdem sie besonders häufig in Teilzeit arbeiten (müssen), von einem Gender Pay Gap von knapp 20 Prozent und einem Gender Pension Gap von etwa 40 Prozent betroffen sind. Am härtesten trifft es folglich Alleinerzieherinnen, Pensionistinnen und generell Menschen mit Mindestpensionen oder diejenigen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind.
In Zeiten der Krisen und Teuerungen sind auch die Aussichten eher trübe. Die Regierung der Banken und Konzerne ist schnell mit Hilfen für die Wirtschaft, aber mehr als zaghaft bei Hilfen für die einfachen Menschen im Land. Effektive Hilfen und Reformen lassen nach wie vor auf sich warten, und an die Profite und Übergewinnen geht man nicht ran. Das zeigt sich auch in der 2011 eingeführten „bedarfsgerechten Mindestsicherung“, die die Sozialhilfe abgelöst hat. Hier gibt es nur mehr Obergrenzen für die Empfängerinnen und Empfänger, aber kein Mindestsatz, und auch die Valorisierung der Sozialleistungen generell fällt nicht angemessen aus.
Aber nicht nur denjenigen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, bleibt weniger im Börserl, auch die Einkommen sind im vergangenen Jahr gesunken. Ganz nach den kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten werden somit wenige reicher und viele immer ärmer. Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander und für immer mehr Menschen wird das Leben immer schwerer leistbar.
Quelle: ORF