Im Juli sind 164 Menschen in der Türkei im Zusammenhang mit ihrer Arbeit ums Leben gekommen. Die Zahlen stammen aus dem Juli-Bericht des Rates für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (İSİG).
Istanbul. In der Türkei sind allein im Monat Juli 164 Menschen im Zusammenhang mit ihrer Arbeit gestorben, wie der Rat für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (İşçi Sağlığı ve İş Güvenliği Meclisi, İSİG) berichtet. Des Weiteren gab İSİG bekannt, dass es in den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 zu 1.098 Todesfällen kam, und unterstrich die schwierigen und gefährlichen Arbeitsbedingungen, die durch die COVID-19-Bedingungen verschärft wurden.
Die 164 Toten im Juli setzen sich wie folgt zusammen:
- 140 waren Arbeiterinnen und Arbeiter oder im öffentlichen Dienst Beschäftigte, 24 waren Selbstständige (Landwirte und kleine Ladenbesitzer)
- 3 waren Frauen, 161 Männer, 7 Kinder und 6 Einwanderer oder Geflüchtete
Die meisten Todesfälle ereigneten sich in den Bereichen Landwirtschaft, Baugewerbe, Transport, Chemie, Metall, Bergbau, Energie, kommunale und allgemeine Angelegenheiten, Nahrungsmittel, Gesundheit, Sicherheit, Textil und Handel/Büro. Die häufigsten Todesursachen waren Quetschungen, Verkehrs-/Pendelbus-Unfall, Sturz aus großer Höhe, Elektroschock, COVID-19, Explosion/Feuer, Herzinfarkt, Vergiftung/Erstickung und Gewalt.
Explizit hervorgehoben wurden im Bericht die Fischkonservenfabrik Dardanel in Çanakkale und die Fabrik des Heimelektronikunternehmens Vestel in Manisa. In diesen gab es 19 Tote durch COVID-19. In beiden Betrieben werden die Anzahl der Infizierten verschwiegen bzw. nach Aussagen der Arbeiterinnen und Arbeiter viel zu niedrig angegeben. Viele der dort Beschäftigten fürchten um ihre Gesundheit und ihr Leben mit Blick auf die bereits verstorbenen Kolleginnen und Kollegen.
Quelle: SolInternational