Im Riesentorlauf gibt es für Österreich die zweite Goldmedaille bei der heurigen Ski-Weltmeisterschaft: Raphael Haaser besiegt überraschend die Phalanx der favorisierten Schweizer und Norweger.
Saalbach-Hinterglemm. Am Freitag erlebte die 48. Alpine Ski-Weltmeisterschaft im drittletzten Rennen ihre größte Sensation: Der Tiroler Raphael Haaser gewinnt im Riesentorlauf die Goldmedaille. Im zweiten Durchgang katapultiert er sich vor 20.000 Zuschauern vom 5. Rang mit sechs Zehntelsekunden Rückstand noch auf Platz 1. Silber und Bronze gingen an die Schweiz mit Thomas Tumler (+0,23 Sekunden) und Loic Meillard (0,51). Für Topfavorit Marco Odermatt bliebt nur der undankbare 4. Rang.
Haasers Goldcoup war trotz der bereits erreichten Silbermedaille im Super‑G von niemandem erwartet worden. Noch nie war der 27-Jährige in seiner Karriere im RTL auf einem Weltcup-Podium gestanden, noch nie hatte er ein WC-Rennen gewonnen und die relativ hohe Startnummer 22 wies ihn auch in Saalbach-Hinterglemm als absoluten Außenseiter aus. Für den Österreichischen Skiverband handelt es sich definitiv um eine Medaille, die man so nicht auf der Rechnung hatte.
Auch Marco Schwarz zeigte angesichts der Verletzungshistorie eine ansprechende Leistung und belegte am Ende Rang 5, womit er um nur 25 Hundertstelsekunden das Treppchen verpasste. Patrick Feuerstein verpatzte den ersten Durchgang und konnte sich im zweiten Lauf noch auf die 16. Position verbessern (+1,58 Sekunden). Stefan Brennsteiner schied bereits nach wenigen Toren unglücklich aus, als sich plötzlich eine Bindung öffnete und er einen Ski verlor.
Der ÖSV hät bei der WM in Salzburg nun bei sechs Mal Edelmetall (2xG, 3xS, 1xB), was durchaus ansehnlich ist und im Medaillenspiegel vorerst Rang 2 hinter der Schweiz (3xG, 4xS, 3xB) bedeutet. Am Samstag und Sonntag folgen noch die Slalombewerbe der Frauen und Männer.
Quelle: ORF
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