HomeFeuilletonWissenschaftÖsterreichs Gletscher schrumpfen in Rekordtempo

Österreichs Gletscher schrumpfen in Rekordtempo

Im vergangenen Jahr gingen die Gletscher der österreichischen Alpen neuerlich massiv zurück. Ohne wirksame Maßnahmen gegen die Erderwärmung dürften sie in 50 Jahren gänzlich abgeschmolzen sein.

Innsbruck. Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) weist in seinem jährlichen „Gletscherbericht“ auf eine dramatische Entwicklung im vermeintlichen „ewigen Eis“ des Hochgebirges hin. In der Periode 2021/22 gab es eine Rekordschmelze: Der Rückgang der österreichischen Gletscher verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr, im Schnitt kann man einen Längenverlust von 28,7 Metern errechnen.

Besonders stark betroffen waren der Schlatenkees in der Tiroler Venedigergruppe (minus 89,5 Meter), die Kärntner Pasterze in der Glocknergruppe (minus 87,4 Meter) und der Diemferner in den Ötztaler Alpen (minus 84,3 Meter). Unmittelbar verantwortlich für den massiven Rückgang im untersuchten Zeitraum waren hohe Temperaturen (vier Grad über dem Durchschnitt) und geringe Niederschlagsmengen (minus 12,3 Prozent).

Geht die Entgletscherung in diesem Tempo weiter, dann könnten die österreichischen Alpen um das Jahr 2075 bereits gletscherfrei sein – mit weitreichenden negativen Folgen für z.B. die Wasserversorgung. Der Alpenverein fordert daher wirksame Maßnahmen gegen den menschengemachten Klimawandel und kritisiert – obwohl selbst ÖVP-nahe – in diesem Kontext auch Bundeskanzler Karl Nehammer.

Quelle: Der Standard

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