Nelson Matus Pena wurde am Samstagnachmittag vor einem Supermarkt erschossen, zwei vorherige Anschläge hatte er überlebt. In Mexiko ist die Aufdeckung von Korruption, Verbrechen und Drogenkartellen mit einem hohen Risiko verbunden. Nach Angaben der Medienaufsichtsorganisation Reporter ohne Grenzen war das Land im vergangenen Jahr dasjenige mit den meisten Todesopfern unter Journalistinnen und Journalisten weltweit.
Acapulco. Am vergangenen Samstag wurde lokalen Medienberichten zufolge erneut in Mexiko ein Journalist getötet. Nelson Matus Pena, der Leiter des Nachrichtenportals „Lo Real de Guerrero“, wurde auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Norden Acapulcos gegen 15:00 Uhr Ortszeit erschossen. Armee- und Nationalgardemitglieder waren vor Ort und haben noch versucht, Erste Hilfe zu leisten. Der Versuch, den Journalisten zu retten, stellten sich als vergeblich heraus.
Das Motiv für den Mord ist derzeit noch nicht bekannt. Das Nachrichtenportal Lo Real de Guerrero hat aber jahrelang über die Unsicherheit, Gewalt und Kriminalität im bekannten Badeort an der Pazifikküste berichtet. Die Staatsanwaltschaft des südlichen Bundesstaates Guerrero gab bekannt, dass sie Ermittlungen zu dem Vorfall eingeleitet hat. Die mexikanische Zeitung Reforma berichtete außerdem, dass Matus zwei Attentatsversuche in den Jahren 2017 und 2019 überlebt habe.
Matus‘ Tod kommt nun eine Woche nach dem Fund der Leiche von Luis Martin Sanchez, einem Journalisten der mexikanischen Zeitung La Jornada, der im Bundesstaat Nayarit vermisst wurde. Mexiko wird von der internationalen Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zu den gefährlichsten Ländern der Welt für Medienschaffende gezählt. Die Organisation stellt zudem fest, dass die Verflechtung von Politik und organisierter Kriminalität das Berichten über sensible Themen wie Korruption, Drogen- und Menschenhandel lebensgefährlich macht und die strafrechtliche Verfolgung von Straftaten behindert. In ihrer Rangliste der Pressefreiheit hat die Organisation Mexiko auf Platz 128 von insgesamt 180 Ländern eingestuft.