Er wurde von Gefängniswärtern getötet, Aufnahmen zeigen seine brutale Ermordung. Das Büro des Sheriffs von Shelby County hat erklärt, es werde keine Maßnahmen gegen die in diesen Fall verwickelten Beamten ergreifen, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.
Memphis. Zum wiederholten Male kam es zu einem Fall äußerster Gewalt gegen Schwarze in den USA durch örtliche Polizeikräfte. Gershun Freeman war 33 alt, als er wegen schwerer Entführung und häuslicher Gewalt in Gewahrsam genommen wurde. Er starb am 2. Oktober im Gefängnis von Shelby County (Tennessee), nachdem er von Wärtern geschlagen und mehr als fünf Minuten lang in Handschellen mit einem Knie auf dem Rücken am Boden gehalten wurde. Das Video der Ermordung des Afroamerikaners wurde Anfang des Monats veröffentlicht. Der Clip zeigt, wie die Beamten Freeman schlagen, treten und mit Pfefferspray besprühen, während sie versuchen, ihn zu überwältigen.
Fünf Monate nach seinem Tod sucht die Familie immer noch nach Antworten und Gerechtigkeit. Kimberly Freeman, die Mutter des Toten, forderte die Behörden auf, die an der Ermordung beteiligten Gefängniswärter zu identifizieren und sie zur Verantwortung zu ziehen:
„Ich will Gerechtigkeit für meinen Sohn, aber ich will auch wissen, wer die Leute sind, die meinen Sohn ermordet haben. Sie haben Blut an ihren Händen“, sagte sie.
Keine Maßnahmen gegen die Mörder
Das Büro des Sheriffs von Shelby County erklärte jedoch, dass keine Maßnahmen gegen die in den Fall Freeman verwickelten Beamten ergriffen werden würden, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. Die veröffentlichten Ausschnitte seien aus dem Zusammenhang gerissen worden und zeigten nicht das „unberechenbare und gewalttätige Verhalten“, das dazu geführt habe, dass Freeman gefesselt worden sei, sagte Sheriff Floyd Bonner. Das Tennessee Bureau of Investigation untersucht den Vorfall. Die Staatsanwaltschaft von Shelby County hat den Fall inzwischen an die Staatsanwaltschaft von Nashville abgegeben, um einen Interessenkonflikt zu vermeiden.
Familie Freeman hat das US-Justizministerium aufgefordert, eine Bürgerrechtsuntersuchung zum Tod des Sohnes einzuleiten. Das Anwaltsteam der Familie, das von dem bekannten Bürgerrechtsanwalt Ben Crump geleitet wird, sagte, Freemans Tod sei ein weiteres Beispiel für einen unbewaffneten Schwarzen, der ohne Grund durch die Hände der Strafverfolgungsbehörden getötet wurde.
Quelle: Reuters
