HomeKlassenkampfJugendJugendstaatssekretärin klingt wie alte ÖVP-Tante vom Land

Jugendstaatssekretärin klingt wie alte ÖVP-Tante vom Land

Die junge Frau Staatssekretärin lieferte in der „Zeit im Bild 2“ das Bild einer paternalistischen alten ÖVP-Tante vom Land ab, die der Jugend sagt, was das Beste für sie ist. 

Wien. In einem Interview in der ORF-Sendung „Zeit im Bild 2“ wurde die Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm von der ÖVP vom Moderator gefragt, warum ausgerechnet sie dafür eintritt, dass die mündliche Matura im heurigen Jahr wieder Pflicht ist. Ihre Antwort klingt wie aus dem Munde einer alten ÖVP-Tante: Man müsse den Jugendlichen die Chance gegen, sich wieder „zu beweisen“. Sie hätte außerdem Zuschriften von angehenden Maturantinnen und Maturanten bekommen, die das unbedingt wollen. Ob es auch noch andere Zuschriften als die von ÖVP-Jungfunktionärinnen und – funktionären waren, hat sie nicht verraten.

Die Schülerproteste der Vorwoche versuchte sie herunterzuspielen: Es hätten nur 100 von über 2.000 Schülervertreterinnen- und Vertreter dazu aufgerufen. Mit diesem Vergleich erwies sie sich als treue Schülerin des abgehalfterten Ex-Kanzlers Sebastian Kurz, denn hier werden Äpfel und Birnen durcheinander geworfen, und das wohl nicht aus Versehen. Denn es hatten 100 Schulsprecherinnen und Schulsprecher, die ja jeweils schon für ganze Schulen stehen, in einer eigenen Initiative zu Protesten aufgerufen, und unabhängig davon hatte die SPÖ-nahe „Aktion Kritischer Schüler“ sogenannte Schulstreiks organisiert, die auch von anderen Initiativen und Organisationen unterstützt wurden.

Als besonders inkompetent erwies sich die Staatssekretärin mit einem Vergleich: Es hätten auch in den vergangenen Jahren trotz Pandemie 50.000 Jugendliche pro Jahr eine Lehrabschlussprüfung abgelegt, also sei den Maturantinnen und Maturanten auch die mündliche Matura zumutbar. Den Lernstoff einer Matura mit dem einer Lehrabschlussprüfung zu vergleichen, zeugt davon, dass sie entweder keine Ahnung hat, oder hier bewusst vergleicht, was nicht zu vergleichen ist.

Insgesamt lieferte die junge Frau Staatssekretärin das Bild einer paternalistischen alten ÖVP-Tante vom Land ab, die der Jugend sagt, was das Beste für sie ist.

Quelle: ORF (ohne Link, da dieser auf orf​.at nur für eine Woche gespeichert ist).

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