Der allgemeine Preisanstieg in Österreich erreichte im Jänner 2022 den höchsten Wert seit 38 Jahren. Für viele Menschen markiert dies eine weitere Verschlechterung ihrer prekären Lebensbedingungen.
Wien. Gemäß der so genannten „Schnellschätzung“ der Statistik Austria nimmt die Teuerungswelle weiter Fahrt auf. Für Jänner 2022 ergibt sich eine Inflationsrate von bereits 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies bedeutet ein Rekordhoch, wie es seit fast 38 Jahren nicht mehr erreicht wurde: Zuletzt wurde ein Wert dieses Bereiches im November 1984 vermerkt. Auch gegenüber dem Vormonat sind die gestiegenen Preise recht markant, denn im Dezember betrug die Inflation noch 4,3 Prozent, was allerdings auch schon eine Belastung für die Bevölkerung darstellte.
Bedeutendster Preistreiber bleiben auch im Jänner 2022 die Energiekosten mit einem Plus von 28,6 Prozent (Dezember 2022: 25,9), aber auch die Lebensmittelpreise liegen mit 5,2 Prozent (zuletzt 4,7) über dem Schnitt von 5,1 Prozent. Die endgültigen Jänner-Zahlen werden erst im Laufe des Februars errechnet – zuletzt lagen die „Schnellschätzungen“ der Statistik Austria immer unter den tatsächlichen Werten, womit sich die 5,1 Prozent auch noch als eher optimistische Annäherung erweisen könnten. Die verifizierte Realität ist letztlich jene, die ohnedies in den Geldbörsen und auf den Konten zu spüren ist.
Kurz gesagt: Das Leben wird für die Menschen im Zuge der kapitalistischen Krise weiterhin immer teurer. Viele Haushalte werden Probleme bekommen, die Miete, Stromrechnungen oder auch nur eine vernünftige Ernährung aus den zurückbleibenden Einkommen zu finanzieren. Und auch wenn die bürgerliche „Wirtschaftswissenschaft“ immer so tut, als wäre die Inflation ein unerklärliches Naturphänomen, so ist festzuhalten: Die Teuerungswellen sind ein direktes Ergebnis der kapitalistischen Ausbeutung der Menschen, um die Profite für das Kapital zu optimieren.
Quelle: Der Standard
