HomePanoramaSchulbeginn im ganzen Land unter Vorzeichen des Lehrkräftemangels

Schulbeginn im ganzen Land unter Vorzeichen des Lehrkräftemangels

Wien. Mittlerweile ist die Schule in allen österreichische Bundesländern wieder gestartet. Im Vorfeld kam es vermehrt zu Berichten zum Thema Lehrkräftemangel. Dieser durch notorische Unterbesetzung in Kombination mit Pensionierungen erklärbar. Aber dass er erklärbar ist, heißt weder, dass er notwendig, noch dass er unproblematisch ist.

Das Bildungsministerium betont, dass der Lehrkräftemangel alle Bundesländer und alle Fächer unterschiedlich stark betreffe. Die Lehrergewerkschaft übt gleichzeitig Kritik an einer andauernden Unterbesetzung.

Extra-Stunden, mehr Geld oder Studierende sollen Mangel bekämpfen

Aus fast allen Bundesländern wird zu Schulbeginn von ähnlichen Herausforderungen berichtet. Um flächendeckenden Unterricht gewährleisten zu können, greift man auf verschiedene provisorische Lösungen zurück. In Tirol, Oberösterreich und Vorarlberg etwa auf Mehrdienstleistungen, es kommt zu einer einvernehmlichen Erhöhung des Beschäftigungsausmaßes von Teilzeitlehrkräften, sowie die Anstellung von Lehramtsstudierenden. Wie freiwillig die einvernehmliche Erhöhung der Stundenzahl ist, bleibt jedoch fraglich, nachdem die Kolleginnen und Kollegen die Schülerinnen und Schüler sicherlich nicht ohne Unterricht lassen wollen, wenngleich ihre Teilzeitanstellung auch ihre Gründe haben wird. Auch der Rückgriff auf Studierende geht mit potentiellen Abstrichen einher, da diese ihre Ausbildung schließlich noch nicht abgeschlossen haben.

Auch aus Salzburg wird von Lehrkräftemangel berichtet, besonders in den Hauptfächern, in der Integration und in Bewegung und Sport würden im Mittelschulbereich sowie in Polytechnischen Schulen aktuell Lehrpersonen fehlen. Ebenfalls wird aus dem Burgenland ein Engpass an Lehrkräften vermeldet, doch Wien scheint es am stärksten zu treffen.

Vorarlberg arbeitet mit einem Anreizsystem, um gegen den Lehrkräftemangel anzugehen und greift außerdem auf Quereinsteigerinnen und ‑einsteiger zurück, startet Rückholaktionen von pensioniertem Lehrpersonal. Es gibt monatlich 180 Euro extra für zwei Jahre, für Lehrkräfte im Pflichtschulbereich, die nach Vorarlberg ziehen. In diesen zwei Jahren wird ihnen zudem das Klimaticket finanziert. Prognosen zeigen, dass wir erst am Anfang der Entwicklungen stehen, bis 2027 sollen jährlich über 200 Bundes- und Landeslehrpersonen in Pension gehen.

Auf dem Papier gibt es beispielsweise in Wien genügend Lehrpersonen, diese sind jedoch vielfach nicht Vollzeitbeschäftigt, wodurch das Kontingent an Lehrkräften nicht ausreicht. Die Lage wird sich in näherer Zukunft tendenziell nicht entspannen.

Quelle: ORF

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