Wien. Die Inflation macht weiten Teilen der in Österreich lebenden und arbeitenden Menschen vermehrt zu schaffen. Die steigenden Preise im Bereich Lebensmittel‑, Energie- und Wohnkosten führen dazu, dass immer mehr Menschen auf Tafeln oder Sozialmärkte angewiesen sind. Bei vielen Hilfsorganisationen ist die Nachfrage um ein Drittel gestiegen.
Die Bedürftigen sind quer durch alle Altersgruppen verteilt, von jungen Menschen mit geringen Einkommen bis hin zu Mindestpensionistinnen und ‑pensionisten. Nun kommt es immer wieder zu Berichten aus verschiedenen Bundesländern, dass das Spendenaufkommen zuletzt deutlich nachgelassen habe. Eine Tafel aus Oberösterreich befürchtet, dass man wohl bald auch Menschen wegschicken müsse, weil es nicht genügend Spenden für alle gibt. Die OÖ Tafel in Wels berichtet gegenüber dem ORF ebenfalls davon, dass es bei Lebensmittelspenden zu Einbrüchen kam. Es ist die Rede von einem Rückgang von rund 30 Prozent der Spenden.
Rund 20.000 Tonnen genießbare Lebensmittel werden jährlich durch verschiedene Händler an soziale Organisationen weitergegeben, wodurch die sofortige Verwandlung in Abfall unterbunden wird. Trotzdem gehen Schätzungen von jährlich 70.834 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen im Handel aus. Regularien und Gesetze sind hierbei oft streng, aber auch die „Lebensmittelrettung“ durch Apps und ähnliches machen die Ausbeute für Sozialmärkte geringer.
An der steigenden Nachfrage zeigt sich jedenfalls ein ganz klares Versagen der herrschenden Politik, die zu wenig gegen die Teuerung tut. Gleichzeitig machen die Konzerne Rekordgewinne, was sich aber nicht in den Löhnen, sondern lediglich den Gewinnausschüttungen widerspiegelt. Die Arbeitenden leiden vielmehr darunter, dass die Löhne nicht in ausreichendem Maße steigen und somit immer weniger in den Geldbörsen übrig bleibt, weswegen eine größere Nachfrage in den Sozialmärkten herrscht
Quelle: ORF