Der neu bestellte Leiter des Heeresnachrichtenamts hat eine NATO-nahe Bilderbuchkarriere hinter sich. So wird auch auf der persönlichen Ebene die weitere NATO-Anbindung des Bundesheeres sichergestellt.
Wien. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner von der ÖVP hat Generalmajor Sascha Bosezky mit der Leitung des militärischen Auslandsnachrichtendienstes, dem Heeresnachrichtenamt (HNA) beauftragt. Bosezky gehört dem HNA seit 2010 an und hatte die Funktion bereits seit Anfang des Jahres interimistisch inne.
Weitere NATO-Anbindung garantiert
Der Werdegang des 51-jährigen Offiziers umfasst neben der Generalstabsausbildung auch eine langjährige militärische Führungs- und Einsatzerfahrung im In- und Ausland. Zu den Stationen seiner Laufbahn zählen Kommandantenfunktionen als Truppenoffizier, Auslandseinsätze im Kosovo, bei der deutschen Bundeswehr sowie als stellvertretender Kommandant einer EU-Battlegroup. Gerade die Auslandseinsätze und die Kommandofunktion in einer EU-Battlegroup garantieren wohl auch die persönliche NATO-Anbindung des neuen HNA-Chefs. Diese gibt es seit Jahrzehnten, also auch unter der langen Ära sozialdemokratischer Bundeskanzler. So werden etwa vom Horchposten Königswarte des österreichischen Bundesheeres (siehe Foto) , dessen Leistung bis weit nach Russland hinein reicht, und natürlich auch weite teile Osteuropas abdeckt, regelmäßig die Daten an die NATO geliefert.
HNA und HAA für Aus- und Inland
Das HNA ist der militärische Auslandsnachrichtendienst Österreichs und als solcher im Bundesministerium für Landesverteidigung angesiedelt. Die Aufgaben des Dienstes umfassen nach Eigendefinition unter anderem neben der Frühwarnung der politischen und militärischen Führung vor sicherheitspolitischen Bedrohungen auch die Beitragsleistung zum Schutz österreichischer Soldaten im Ausland. Für das Inland ist das Heeresabwehramt (HAA) zuständig. Natürlich sind beide Dienste auch mit politischen Aufgaben ausgestattet, was nach außen hin gerne heruntergespielt wird. Gerade das führt im Falle des HNA zu einer immer tieferen Verstrickung in NATO- und EU-Armee-Pläne.
Quelle bzgl. der Neubestellung: msn/diepresse