Thessaloniki. Am frühen Montagmorgen besetzten Studierende der Aristoteles-Universität Thessaloniki das Büro des Rektors. Geführt wurden die Besetzungen von der klassenkämpferischen Studentenvereinigung MAS. Als Antwort alarmierte die Universitätsleitung die Polizei und ließ eine „Orgie von Gewalt, Chemikalien, Tränengas und Verletzungen“ zu, um die Proteste zu unterdrücken. So bezeichnete der Vorsitzende der Studentenvereinigung MAS die Eskalation vor dem Bürogebäude. Diese Proteste fügen sich in eine Reihe von Mobilisierungen ein, welche sich in den letzten Tagen in ganz Griechenland gegen eine geplante Hochschulreform richteten und zudem die unhaltbaren Studienbedingungen während der Corona-Pandemie zum Gegenstand der Kritik machten.
Repression gegen Studenten
Die MAS richtet sich mit ihren Kampfaktionen an das Bildungsministerium und ruft diese dazu auf, alle Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um wieder die Hochschulen zu öffnen. Bekämpft werden außerdem die geplanten Verschlechterungen, welche im Windschatten der Corona-Pandemie im Parlament durchgedrückt werden sollen. So auch an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki, wo Einsatzkräfte der Polizei die friedliche Protestaktion gewaltsam auflösten und etliche Personen verhafteten. Insgesamt 29 der verhafteten Studenten werden beschuldigt, öffentliches Eigentum beschädigt zu haben und einem Mitglied der MAS wird Widerstand gegen die Staatsgewalt, Ruhestörung und ziviler Ungehörsam vorgeworfen.
Gestern organisierte die MAS eine kämpferische Demonstration mit hunderten Teilnehmern, bestehend aus Studierenden, Dozenten und Angestellten der Aristoteles Universität Thessaloniki. Der Demonstrationszug zog vor das Gerichtsgebäude in Thessaloniki, in dem die Gerichtsprozesse gegen die angeklagten Studierenden stattfinden. An der Demonstration beteiligte sich auch der Parlamentsabgeordnete Leonidas Stoltidis von der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE).