Die Forderung nach Arbeiten bis zum Alter von 70 Jahren wird lauter. Gleichzeitig sieht man jeden Tag, wie unfair ältere ArbeitnehmerInnen tatsächlich behandelt werden – ein Beispiel aus der Rechtsabteilung der Arbeiterkammer.
Wien. Herr K., 61 Jahre alt, war über zehn Jahre als Portier tätig. Seine Arbeit war ihm stets wichtig, doch sein Gesundheitszustand wurde immer schlechter, bis er sich einer Herzoperation unterziehen musste – ein Eingriff, der sein Leben veränderte. Im Laufe der Jahre wurde die körperliche Belastung durch seinen Job immer problematischer. Sein Arzt empfahl, dass Herr K. überwiegend sitzend arbeiten sollte, maximal acht Stunden pro Tag und ohne Schicht- oder Nachtdienst.
Kündigung statt Unterstützung
Herr K. teilte diese ärztliche Empfehlung seinem Arbeitgeber mit, in der Hoffnung auf Verständnis und eine Anpassung seiner Arbeitsbedingungen. Doch dessen Reaktion war ein Schlag ins Gesicht: Der Arbeitgeber sprach die Kündigung aus und begründete diese damit, dass es keinen Arbeitsplatz für Herrn K. gäbe, wenn er nicht länger als acht Stunden täglich arbeiten könne. Für Herrn K. war dies ein Schock – nach über einem Jahrzehnt loyaler Arbeit fühlte er sich im Stich gelassen.
Gegen Altersdiskriminierung
Doch Herr K. gab nicht auf. Mit Unterstützung der AK Wien wehrte er sich vor Gericht gegen die Kündigung und konnte erreichen, dass er weiterhin in Altersteilzeit als Portier arbeiten kann.
AK-Chefjurist Ludwig Dvořák: „Wir hören ständig Forderungen nach Arbeiten bis 70, gleichzeitig beschäftigt ein Drittel aller mittleren und großen Betriebe überhaupt keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 60 oder ältere Beschäftigte werden gekündigt, sobald sie gesundheitliche Probleme haben. Ohne die Unterstützung der AK hätten viele ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine Chance, gegen Altersdiskriminierung vorzugehen.“
Quelle: Arbeiterkammer via OTS


















































































