Los Angeles. Die Mitglieder der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA haben vergangene Woche einem Dreijahresvertrag mit den großen Studios zugestimmt. Damit wurde der sechsmonatige Arbeitskampf in Hollywood beendet, der die Film- und Fernsehproduktion zum Stillstand brachte.
Nach Angaben der SAG-AFTRA unterstützten 78 Prozent der Abstimmenden die Vereinbarung mit Netflix Inc., Walt Disney Co. und anderen Mitgliedern der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP).
Nur 38 Prozent der wahlberechtigten SAG-AFTRA-Mitglieder hätten ihre Stimme abgegeben, so die Gewerkschaft in einer Erklärung auf X, früher bekannt als Twitter. SAG-AFTRA vertritt rund 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler sowie andere Medienschaffende.
Bedenken bei KI-Einsatz
Der neue Vertrag sieht Lohnerhöhungen und Streaming-Boni vor, die sich nach Angaben der Gewerkschaftsführung über drei Jahre auf mehr als eine Milliarde Dollar belaufen. Die Vereinbarung umfasst außerdem Regelungen zum Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) beim Filmemachen, obwohl sich einige Schauspielerinnen und Schauspieler darüber beschwerten, dass die KI-Schutzbestimmungen nicht ausreichend seien.
Der Vertrag sieht vor, dass die Studios die Erlaubnis von Prominenten einholen müssen, wenn sie deren digitales Konterfei verwenden wollen, und dass sie sie für die Verwendung bezahlen müssen. Kritiker argumentierten, dass die Formulierung die Schaffung von „synthetischen Darstellern“ ermöglicht, die viele menschliche Schauspieler überflüssig machen könnten.
„Unsere Gewerkschaft war noch nie so stark wie heute“
„Dies ist ein goldenes Zeitalter für SAG-AFTRA, und unsere Gewerkschaft war noch nie so stark wie heute“, sagte die Präsidentin der Gewerkschaft, die „Nanny“-Darstellerin Fran Drescher, in einer Erklärung.
Die SAG-AFTRA-Mitglieder legten im Juli die Arbeit nieder und erzielten im November eine vorläufige Einigung mit den großen Studios. Unmittelbar nach der vorläufigen Einigung kehrten die Schauspieler an ihren Arbeitsplatz zurück.
Quelle: Reuters