Imst/Tirol. Wie wir und auch andere Medien bereits ausführlich berichtet haben, befindet sich im Putzenwald im Tiroler Imst ein geschichtsrevisionistisches Schandmal für Angehörige der faschistischen Waffen-SS und der Totenkopf-Infanterie-Einheit. Also jener Organisationen des NS-Regimes, die sich für viele Kriegsverbrechen des deutschen Faschismus verantwortlich zeigten.
Im Ort selbst formierte sich unmittelbar nach Bekanntwerden der Hintergründe Widerstand gegen das unsägliche Denkmal, das bereits in den 70er Jahren vom Kameradschaftsbund errichtet worden war. So brachte beispielsweise der Imster Andreas Wohlfahrter eine kritische Zusatztafel an der Gedenkstätte an, die zumindest die militärischen Ränge und die Zugehörigkeit der drei Soldaten zu den faschistischen NS-Organisationen anführen sollte. Doch diese Tafel wurde kurz danach mutwillig zerstört. Neben der kritischen Auseinandersetzung vor Ort, übte auch der Bund Tiroler Antifaschisten scharfe Kritik. Tobia Carfora, Vorsitzender des Opfervereins, forderte bereits damals die Entfernung des Ehrenmals: „Das geschichtsrevisionistische Waffen-SS-Schandmal muss geschliffen werden. Denn in Tirol darf es keinen Platz für eine Glorifizierung des deutsch-faschistischen Terrors geben!“ Carfora nahm dabei insbesondere den Imster Bürgermeister Stefan Weirather (ÖVP) in die Pflicht, rasch und konsequent zu handeln, da das Denkmal auf Gemeindegrund stehe.
Nun kommt wieder Bewegung in die Causa. Weirather kündigte gegenüber dem ORF Tirol nämlich an, dass die umstrittene Gedenkstätte in den nächsten Tagen entfernt werden solle. Diese solle von Mitarbeitern des Bauhofes abgetragen werden, sodass nichts mehr davon zu sehen sei. Einen Gemeinderatsbeschluss würde es für diesen Schritt nicht benötigen, erklärte der Bürgermeister. Weirather sei durch das Denkmal, da es auf Gemeindegrund erbaut wurde, ins rechte Eck gestellt worden, gegen diesen Eindruck wolle er sich wehren. Die Zeit des NS-Faschismus in Imst solle nun auch von Historikern aufgearbeitet werden, hierzu werde es eine Ausschreibung geben, so der Weirather.
Der Bund der Tiroler Antifaschisten zeigt sich über die längst überfällige Entfernung des Waffen-SS-Ehrenmals erfreut.
Quelle: ORF Tirol