Linz. Eine inzwischen 32-jährige Polizeischülerin aus Oberösterreich wurde aus dem Dienst entlassen, als bekannt wurde, dass sie sich im Sinne des NS-Verbotsgesetz wiederbetätigt haben soll. Immerhin. Heute stand die Frau in Linz vor Gericht und musste sich für ihre mutmaßlichen Taten vor Geschworenen verantworten. So soll sie in Anwesenheit anderer Polizeischülerinnen und –schülern den Hitlergruß und auch andere einschlägige Gesten dieser Art gezeigt haben. Außerdem soll die Ex-Polizeischülerin einem Exekutivbeamten ein Bild geschickt haben, das auf geschmacklose Art die industrielle Vernichtung von Menschen durch den deutschen Faschismus verharmloste. Auf der Bilddatei sei Adolf Hitler zu sehen gewesen, der aufzeigt als der frühere Außenminister Italiens, Angelino Alfano, die Frage stellt „Hat jemand eine Idee, wie wir die Einwanderung in den Griff kriegen?“
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, ihre einschlägigen Taten zwischen Ende Februar 2019 und Mai 2020 begangen zu haben. Zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt war die Beschuldigte Vertragsbedienstete des Innenministeriums. Zum Ausgang und Verlauf des Verfahrens ist bis dato noch nichts bekannt, im Falle einer Verurteilung nach dem NS-Verbotsgesetz drohen der ehemaligen Polizeischülerin ein bis zehn Jahre Haft. Der rechtlichen Vorsicht wegen sei erwähnt, dass für die Beschuldigte bis zur rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt.
Quelle: ORF