Ernesto Cardenal wird 1985 das Ehrendoktorat der Humboldt-Universität zu Berlin verliehen
Gastautor: Gerhard Oberkofler, geb. 1941, Dr. phil., Universitätsprofessor i.R. für Geschichte an der Universität Innsbruck.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg begannen sich überall auf der Welt unterdrückte Völker zur Wehr zu setzen. Der Sieg der chinesischen Volksbefreiungsarmee (1949), die ägyptische Revolution (1952), der Sturm auf die Kaserne Moncada in Santiago de Cuba (1953), die Niederlage des französischen Expeditionskorps bei Dien-bien-phu in Vietnam (1954) und der Beginn des bewaffneten algerischen Befreiungskrieges (1954) standen in der ersten Reihe, begleitet vom antikolonialen Widerstand in Afrika wie im Kongo oder in Angola. In der von der europäischen Hierarchie ideologisch gelenkten katholischen Weltkirche konnten die Zeichen der Zeit nicht auf Dauer ignoriert werden.[1] Einer ihrer christlichen Propheten war Papst Johannes XXIII. (1881–1963), der das II. Vatikanische Konzil (1962–1965) einberief. Seine Enzyklika „Pacem in terris“ (1963) und die dem Konzil folgende lateinamerikanische Bischofskonferenz in Medellín (1968) führten das Vatikandogma des Antikommunismus, welches die Grundlage kirchlicher Parteinahme für den Imperialismus und seiner Gräueltaten war, ad absurdum. Christen in der katholischen Kirche begannen die Option für die Armen als die wahre Nachfolge von Jesus von Nazareth[2] zu erkennen. Die Dialektik von Reichtum und Armut, die ihren Ausdruck in der barbarischen Herrschaft von Wenigen über die Massen der Menschen findet, führte diese Christen zur Begegnung mit dem Marxismus, auf dessen Grundlage Kommunisten für die Befreiung kämpften. Diese Begegnung wurde für beide eine Bereicherung, insbesondere in Lateinamerika, wo die „Befreiungstheologie“ ihre Wurzeln hat.
Lateinamerika stand und steht unter der bluttriefenden Fürsorge des US-Imperialismus.[3] Das ca. 130.000 km2 große Nicaragua mit Managua als Hauptstadt war seit den 1930er Jahren vom korrupten Somoza-Clan beherrscht. Gegen dieses von brutaler Gier nach Macht und Reichtum angetriebene, von den USA mit Wohlwollen unterstützte Regime von Anastasio Somoza Debayle (1925–1980) entwickelte sich eine revolutionäre und bewaffnete Volksbewegung (Frente Sandinista de Liberación Nacional). In ihr beteiligte sich aktiv Ernesto Cardenal (1925–2020), der als Priester und bekennender Christ auch Marxist war.[4] Der polnische Papst Johannes Paul II. (1920–2005, Papst seit 1978) hat bei seinem „Pastoral“-Besuch in Nicaragua im März 1983 versucht, Ernesto Cardenal öffentlich zu erniedrigen. Johannes Paul II. hat damit aber nicht Cardenal, sondern sein Amt als „Pontifex Maximus“ erniedrigt, im guten Einvernehmen mit dem von ihm als Glaubenspräfekten auserwählten antikommunistischen Inquisitor mit Sympathien für den spanischen Faschismus Joseph Ratzinger (*1927). Ratzinger wurde als Benedikt XVI. Nachfolger (2005–2013) von Johannes Paul II., dessen Haarlocke seit 2020 im Wiener Stephansdom zur Verehrung ausgestellt ist. Ernesto Cardenal wurde 1985 die Ausübung des priesterlichen Amtes vom Vatikan, dem es nicht um Gerechtigkeit, sondern um Götzendienst ging, untersagt.[5]
Ernesto Cardenal ist mit seinem Bekenntnis Ausdruck der spezifischen lateinamerikanischen Spiritualität, welche von Jon Sobrino SJ (*1938) als „Geist, der befreit“ kennzeichnet.[6] Mit der vom Vatikan verlangten Maßregelung von Cardenal sollten die in Lateinamerika als Befreiungstheologen wirkenden Óscar Romero (1917–1980), Ignacio Ellacuría (1942–1989) und mit ihnen viele andere eingeschüchtert werden. Zugleich wurden in der Realität diese Christen zur Ermordung durch die Agenten des US-Imperialismus freigegeben.[7] Erst der seit 2013 amtierende Papst Franziskus (*1926) hat im Februar 2019 die Sanktionen gegen Ernesto Cardenal aufgehoben. 2020 hat das für Lateinamerika tätige Hilfswerk Adveniat, welches seit 1. September d. J. unter der Leitung des mit der Befreiungstheologie aufgrund seiner Aufenthalte in El Salvador persönlich vertrauten Martin Maier SJ[8] steht, Ernesto Cardenal angemessen gewürdigt.[9]
Die seit 1949 bestehende Deutsche Demokratische Republik (DDR) war gewiss kein idealer Staat. Aber sie war Teil eines weltweiten Versuchs, die am Privateigentum und an der persönlichen Gier nach Herrschaft und Unterdrückung basierende Gesellschaftsordnung mit der solidarischen Kraft des Volkes zu überwinden. Die DDR war als sozialistischer Staat mit seiner Bevölkerung nirgends Profiteur von Ausbeutung von Menschen oder Bodenschätzen, sie hat den Kriegsopfern der imperialistischen Aggressoren so weit als möglich und oft darüber hinaus konkrete Hilfe gegeben. Von der DDR, und das sei unterstrichen, sind im Unterschied zu NATO-Deutschland nie Kriege durch Waffenexporte vorbereitet worden oder völkerrechtswidrige Kriege wie gegen Jugoslawien (1999) ausgegangen. In der von Vermögenden oder Beauftragten der politischen Herrschaftsklasse gekauften „freien Presse“ werden jene als Rudel sich vernetzenden HistorikerInnen mit Kleingeld, sei es durch akademische Karriereförderung oder „Forschungsgelder“, bedient, um die DDR doktrinär als „Unrechtsstaat“ darzustellen. Über den Mythos der freien Presse hat zuletzt Noam Chomsky (*1928), in dessen Büro ein Bild von Óscar Romero und der in El Salvador ermordeten Jesuiten als Motivation für sein Engagement hängen, einen Essay geschrieben.[10] Hinter den Mauern der DDR sei, so wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit in der „freien Presse“ und „freien Geschichtsschreibung“ der historische Prozess manipuliert, ein Teil des deutschen Volkes von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) mit ihrem Staatssicherheitsdienst (Stasi) eingesperrt und unterdrückt worden. Haben Befreiungstheologen in der DDR und in Lateinamerika das auch so gesehen?
Für die Woche vom 21. Oktober bis 26. Oktober 1985 plante die Berliner Universität das Jubiläum „175 Jahre alma mater berolinensis – 275 Jahre Charité“ und wollte dieses mit einem internationalen Seminar zum Thema „Verantwortung und Wirken der Universitäten für Frieden und sozialen Fortschritt“ verbinden.[11] Die Universitätssektion Theologie der Humboldt-Universität stellte am 28. Jänner 1985 den Antrag, bei dieser Gelegenheit Ernesto Cardenal das Ehrendoktorat der Theologie zu verleihen. Der wissenschaftliche Rat der Humboldt Universität einigte sich auf die Verleihung des „doctor philosophiae honoris causa“ an Ernesto Cardenal. Dieser war noch Kulturminister in der Sandinistischen Regierung von Nicaragua (bis 1987). Die Theologische Sektion war geleitet von Heinrich Fink (1935–2020), der heute, wie sollte es denn anders sein, von den nach bundesdeutschen Belohnungen schielenden HistorikerInnen als Stasispitzel abgetan wird. Es soll niemand auf die Idee kommen, die DDR sei vom christlichen Engagement von Theologen wie Heinrich Fink oder Emil Fuchs (1874–1971) mitgeprägt gewesen. Mit diesen haben solche für die DDR repräsentative Wissenschaftler wie Helga E. Hörz (*1935) und Herbert Hörz (*1933) viele Gespräche geführt.[12] 1990 zum Rektor der Humboldt-Universität stand Heinrich Fink im Fokus von Attacken der von den „Wendehälsen“ unterstützten bundesdeutschen Besetzern.[13] Hermann Klenner (*1926) hat Heinrich Fink persönlich kennengelernt und schreibt, wie dieser wahrhafte „Rector Magnificus“ den Herausforderungen und Schwierigkeiten einer komplexen Situation mit christlicher Haltung begegnet ist.[14] Es darf freilich nicht vergessen werden, dass in der DDR christliche Theologen eher eine Minderheit waren und viele, sehr viele Berufstheologen wie Joachim Gauck (*1940) durch geschickte Rekrutierung aus der Bundesrepublik für konterrevolutionäre Entwicklungen sich auf Abruf bereithielten. Und diese spielten ihre Rolle nach 1999 als Bußprediger mit der für das „Deutsche Herrenvolk“ besonders kennzeichnenden Gewissenslosigkeit perfekt.[15] Es sind jene deutschen Figuren, die, wie Thomas Mann (1875–1955) schreibt, mit dem Hochmut ihres Intellekts sich dem Teufel verschreiben, „um unter Drangabe des Seelenheils für eine Frist alle Schätze und Macht der Welt zu gewinnen“.[16]
Der Vorschlag der Sektion Theologie (28. Jänner 1985) ist als Dokument 1 hier wiedergegeben. Der amtierende Rektor Helmut Klein (1930–2004) nahm mit Ernesto Cardenal Kontakt auf, der unterm 9. September 1985 sein Kommen gerne zusagte: „Ich nehme diese Ehre an, und ich beglückwünsche mich dazu, denn ich empfinde sie vor allem als eine Ehre für mein leidgeprüftes Volk von Nicaragua. In dieser meiner Eigenschaft als Sohn dieses Volkes und als sein Repräsentant, als Sprachrohr seiner Hoffnungen und als Bewahrer seiner Werte werde ich in der alma mater berloninensis zugegen sein, um diese Ehre in Empfang zu nehmen, die sich kein Nikaraguaner noch vor wenigen Jahren hätte vorstellen können. Zum anderen möchte ich Ihnen sagen, daß ich diese Auszeichnung als einen weiteren und sehr hohen und geschätzten Beweis für die dauerhafte und wirksame Solidarität der Deutschen Demokratischen Republik gegenüber dem Volk und der Sandinistischen Revolution von Nikaragua verstehe. Der Titel, den wir erhalten sollen, wird uns von der Universität Fichtes[17], Hegels[18] und Schleiermachers[19] zuerkannt, diesem Theologen, der seinerzeit, im Jahre 1813, ebenso bereit war, dem Landsturm beizutreten und die Ideale und Errungenschaften der damals möglichen Freiheit mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Es ist zugleich für uns der Titel der Universität, in die seit dem Jahre 1946 in massiver Form die Kinder von Arbeitern und Bauern gehen konnten, die hierbei in einen anspruchsvollen Prozess des antifaschistischen Wiederaufbaues einbezogen wurden und bald Teil des Aufbauwerkes einer neuen Gesellschaft waren, von deren Solidarität wir seither so viel und so dauerhafte Beweise erhalten haben“.[20]
Dokument 2 ist die von Waltraud Falk (1930–2015) als Dekanin der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät des Wissenschaftlichen Rates der Humboldt-Universität zu Berlin gesprochene Laudatio bei Gelegenheit der Ehrenpromotion (24. Oktober 1985). Waltraud Falk war die Nachfolgerin von Jürgen Kuczynski (1904–1997), der sie als Dissertantin betreut hat, und eine Wirtschaftshistorikerin, die sich besonders mit der Wirtschaftsgeschichte der DDR befasst hat. Kuczynski hat mit ihr diskutiert.[21] Falk gibt Zeugnis von jener umfassenden humanistischen Kultur, der sich die DDR verpflichtet hat. Der Widerspruch zur heiligen Verehrung eines René Girard (1923–2015) durch universitäre Theologien[22] könnte nicht größer sein. Girard hat in den USA mit seiner mimetischen Ideologie der Anpassung an die bestehenden imperialistischen Herrschaftsverhältnisse die Absolution erteilt.
Die Erwiderungsrede von Ernesto Cardenal ist spanisch und den Akten auch in deutscher Übersetzung beigegeben, letztere ist hier als Dokument 3 zu lesen. In seiner ihm eigentümlichen Poesie erweist Cardenal seinen tief empfundenen Respekt vor dem von der DDR ausgehenden Impuls für jenes geschwisterliche Zusammenleben der Menschen, zu dem Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ aufruft.[23]
Dokument 1:
Sektion Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin schlägt Ernesto Cardenal als Ehrendoktor der Humboldt-Universität zu Berlin vor. Maschineschrift. Unterschrift N. N. Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin, Sign. WR, Nr. 142.
Ernesto Cardenal ist als Priester, Theologe und Literat für die Entwicklung der neueren Theologie in Lateinamerika außerordentlich bedeutend. Er ist der Begründer der Theologie der Befreiung und der theologische Lehrer der Befreiungsbewegung Lateinamerikas, die in den Basisgemeinden ihre organisierte Form gefunden hat. In wissenschaftlich theologischer Arbeit hat er biblische Texte als Befreiungstexte in ihrer Historizität reflektiert und sie mit den Bauern von Solentiname für die lateinamerikanische Situation umgesprochen. Weltweit bekannt ist die daraus entstandene Publikation „Evangelium der Bauern von Solentiname“. Es sind Aufzeichnungen von Gesprächen, die Cardenal auf der Insel Solentiname im Großen See von Nicaragua mit armen landlosen Bauern, anläßlich der gemeinsamen sonntäglichen Gottesdienste über einzelne Abschnitte des Evangeliums führte, sie damit alphabetisierte und revolutionierte. Seine „Psalmen“ sind heute in aller Welt bekannt. In einer neuen Gebetssprache beschreibt er gesellschaftliche Konflikte und Leiden des unterdrückten Volkes.
Als Lyriker und Literat hat Cardenal seine Wurzeln in der altamerikanisch prähispanischen Poesie und in der Kultur Lateinamerikas. Dies wird deutlich in dem Epos „Für die Indianer Amerikas“. In seiner Dichtung findet er die Möglichkeit, Denken und Leben des armen Volkes zu einer Einheit zu bringen, in der er die Würde des Menschen, seinen Anspruch auf Leben und Liebe, Gerechtigkeit und Frieden verteidigt. Sein umfangreiches dichterisches Werk ist ein Aufschrei gegen die Hoffnungslosigkeit der Armen und ein Hymnus der Liebe der Menschen als großes Element der Veränderung der Zukunft und damit gegen die Unterdrückung und Ausbeutung.
Seine Existenz als Priester ist eng mit dem nicaraguanischen Volk verbunden. Seine Predigten und Lehren gilt dem Befreiungskampf. Er ist einer der Protektoren der Alphabetisierung. Mit diesem neuen gesellschaftlichen Lernen hat er ein Programm einer Volkskultur und damit eine Basisaufklärung der Armen als revolutionäre Kraft entwickelt.
Die Sektion der Theologie der Humboldt-Universität weiß sich in ihrer Arbeit mit Ernesto Cardenal eng verbunden, nicht nur weil er sich öffentlich dazu bekennt, von Dietrich Bonhoeffer[24] Entscheidendes gelernt zu haben, aus dessen Kampf gegen die Hitlerdiktatur für seinen Kampf gegen das Somozaregime.
Es ist uns eine Verpflichtung im Jahre des 40. Todestages der Ermordung von Dietrich Bonhoeffer und des 40. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus einen der konsequentesten theologischen Schüler Dietrich Bonhoeffers mit dem theologischen Ehrendoktor zu würdigen, der wie Bonhoeffer sein Leben in den Kampf um die Befreiung der Kirche von gottlosen Bindungen einsetzt und damit für den Frieden, den es ohne Gerechtigkeit nicht geben kann.
Dokument 2:
Laudatio von Waltraud Falk zur Promotion von Ernesto Cardenal zum „doctor philosophiae honoris causa“ vom 24. Oktober 1985. Maschineschrift. Eigenhändige Unterschrift Waltraud Falk. Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin. Sign. GewiEhrProm Nr. 1.
Hochverehrter Ernesto Cardenal!
Der Wissenschaftliche Rat der Humboldt-Universität zu Berlin verleiht heute dem Minister für Kultur der Regierung des Nationalen Wiederaufbaus Nikaraguas, Ernesto Cardenal, die Würde eines Doktors der Philosophie ehrenhalber (Dr. phil. h. c.).
Diese Ehrung gilt einer international hochgeschätzten, von der Reaktion gefürchteten Persönlichkeit des öffentlichen und kirchlichen Lebens, dessen Denken und revolutionäres Engagement, Wissen und Schaffen seinem Volke dient, dem zu Würde, Gerechtigkeit und Frieden zu verhelfen ihm zur inneren Verpflichtung geworden ist. Sie gilt dem Literaten, dem Theologen und dem Minister eines um seine Freiheit kämpfenden Landes, mit dem wir und unser Staat sich engstens verbunden fühlen.
Exzellenz!
Wir danken Ihnen, dass Sie zu uns gekommen sind als ein Botschafter Ihres tapferen Volkes, das täglich, auch in diesem für uns festlichen Stunden, den Sieg der Revolution unter neuen Opfern gegen die US-gelenkten Konterrevolutionäre verteidigen muss. Täglich bestätigt sich – wie Sie einmal sagten – dass die Revolution der Sandinisten die „Frucht unendlicher Leiden“ ist. Aber Ihr Volk weiß, das liegt nicht in der Revolution begründet, sondern ist ihren Feinden zuzuschreiben, die glauben, durch Morden, Blockade, Drohungen und Druck das Rad der Geschichte aufhalten zu können.
Hochverehrter Ernesto Cardenal!
Als Sie – in Granada 1925 geboren – in Mexiko studierten, galt ihre Forschung der „Sehnsucht und Sprache in der neuen Lyrik Nikaraguas“. Ihnen ging es dabei nicht um den akademischen Grad, wohl aber darum, der Sehnsucht Ihres Volkes zum Mitspracherecht zu verhelfen. Sie wollten die Hoffnung alphabetisieren und revolutionieren. Dem dienten auch Ihre frühen Gedichte, weswegen schon 1954 bei der verratenen April-Rebellion gegen Sie als Student Haftbefehl erteilt wurde.
Angesichts der Repressalien und Morde des Somoza-Regimes sagten Sie Jahre später, dass für Sie nicht länger die „Zeit von Literaturkritik“ sei noch „für surrealistische Gedichte gegen Militärdiktaturen, und wozu Metaphern, wenn die Sklaverei keine Metapher ist und keine Metapher der Tod im Fluss des Mordens und auch nicht die Todesschwadronen?“ „Doch“, so meinten Sie, „interessiert die Poesie mich in der Weise, wie sie für die Propheten interessant war. Sie interessiert mich als Ausdrucksmittel: um die Ungerechtigkeit zu denunzieren und anzukündigen, dass das Reich Gottes nahe ist“.
Nach Jahren der intensiven Arbeit und Klärung gründeten Sie – seit 1965 Priester Ihrer Kirche – auf den Inseln des Großen Sees von Nikaragua eine Communität. Dort haben Sie Bauern und Fischern durch Bibellesen das Gewissen geschärft, die ungerechte Verteilung des Brotes nicht länger demütig hinzunehmen.
So, wie Sie auch selber die Sprache der angewandten Kunst nutzen, um Ihrer Liebe zum Leben immer auf’s neue Ausdruck und Gestalt zu geben, haben Sie Landarbeiter und Fischer ermutigt und angeleitet, mit Farben und Pinsel von ihrer Hoffnung zu erzählen, bevor sie schreiben und lesen konnten. Darum sind in Solentiname während des Kampfes gegen die Somoza-Truppen diese leuchtenden Bilder von einem friedlichen Leben entstanden.
1968 hatten 900 Priester sich in einem Brief an den in Medellín tagenden lateinamerikanischen Bischofsrat gewandt, dass er doch „angesichts des Problems der Gewalt in Lateinamerika mit allen Mitteln verhindern soll, die ungerechte Gewalt der Unterdrücker, die ‚dieses sündige‘ System unterstützen, gleichzusetzen oder zu verwechseln mit der gerechten Gewalt der Unterdrückten, die sich gezwungen sehen, auf sie zurückzugreifen, um eine Befreiung zu erlangen“.
Ihr Freund, der brasilianische Theologe Hugo Assmann[25], schrieb 1973: „Wenn die historische Situation von Abhängigkeit und Beherrschung von zwei Dritteln der Menschheit mit ihren dreißig Millionen Hungertoten pro Jahr nicht zum Ausgangspunkt jeglicher christlichen Theologie von heute wird, in den reichen wie in den beherrschten Ländern, dann wird die Theologie ihre Grundthemen nicht mehr historisch situieren und konkretisieren können, dann werden ihre Fragen nicht real sein können …“.
Und in mutiger Zuspitzung dieser engagierten theologischen Position sagte der brasilianische Bischof Casaldáliga[26]: „Ich meine, dass die Theologie, die nicht eine Theologie der Befreiung ist – ob in Lateinamerika oder Europa -, einfach keine christliche Theologie ist“.
Die biblischen Texte, die von der Befreiung aus ägyptischer Sklaverei erzählen, und Jesu Seligpreisung der Armen haben Sie in theologischer Arbeit und permanentem Gespräch mit den Betroffenen sorgfältig durchdacht. Aber die Militärputsche in Uruguay, Chile und Argentinien, die Eskalation der Lage in Brasilien und Peru verdeutlichen allen, dass der harte, lange Kampf die strategische Allianz von revolutionären Christen und Marxisten erforderte und ein separater politischer Weg für Christen abzulehnen ist, wie schon 1972 auf dem 1. Treffen von „Christen für den Sozialismus“ erkannt worden war: “Vom Geist des Evangeliums getrieben, treten die Christen den Gruppen und Parteien der Arbeiterklasse bei, ohne besondere Rechte und andere Aufgaben für sich zu beanspruchen, als sie jeder Revolutionär hat. Die Christen, die den Kampf für den Sozialismus aufzunehmen bereit sind, erkennen im nationalen und kontinentalen Proletariat die Avantgarde der Befreiungsprozesses in Lateinamerika“. Diese unmissverständliche Selbstbeschreibung war – und ist besonders heute – natürlich eine Herausforderung aller Gegenkräfte: 1977 hat das Somoza-Militär Ihre Inselkommunität zerbombt, aber den dort gesäten revolutionären Geist, der für sie in der Liebe wurzelt, konnten sie nicht zerstören; er half den Sieg der Revolution erringen.
In den Sprachen aller Kontinente übersetzt, helfen heute Ihre Bücher, besonders die „Gespräche aus Solentiname“, zur Mobilmachung der Hoffnung. Mit diesen Texten sagen die Bauern und Fischer im Namen der biblischen Propheten und Apostel der Armut den Kampf an. Denn von Ihnen, verehrter Ernesto Cardenal, hatten sie gelernt, dass: „Der Gott der Bibel und Christus ein Gott der Befreiung sind, der vor allem dazu zwingt, die Ketten der Gefangenen zu zerbrechen und dass die wahre Religion vor Gott jene ist, die sich der Hilflosen und Unterdrückten der Erde annimmt. Das bedeutet: authentische Revolution“. In all diesen Jahren gab es Kritiker, die den Stand eines Priesters für unvereinbar hielten mit dem eines Revolutionärs. Sie haben geduldig, aber entschieden geantwortet: „Wir progressiven Priester stehen innerhalb der revolutionären Bewegung nicht als politische Partei. Wir dienen lediglich der Revolution dadurch, dass sie der triumphalistischen Kirche alle zeitliche Macht entreißt, um dadurch authentischer und christlicher zu sein“.
Analphabeten haben Sie geholfen, leidenschaftliche Lebenszeichen in Worten, Gedichten und Bildern zu geben. Das hat „Solentiname“ zur Metapher des „Aufstandes für’s Leben“ gemacht.
Wenn wir Sie baten, Ehrendoktor unserer dem Aufbau des Sozialismus, der Völkerverständigung und dem Frieden verpflichteten Alma Mater Berolinensis zu werden, so möchten wir damit gerade angesichts der drohenden Gefahr der totalen atomaren Zerstörbarkeit der menschlichen Zivilisation demonstrieren, dass uns in Übereinstimmung mit den Idealen des Sozialismus Anlass zu solcher Ehrung gibt, wer seine wissenschaftliche Kompetenz kompromisslos zur Bewahrung des Lebens der Völker einsetzt und dabei unbeirrt hilft, die Wurzeln von Verelendung und Krieg aufzudecken, wie Sie das tun. In diesem Sinn wissen wir uns mit Ihnen im Kampf und wissenschaftlichen Bemühen verbunden in einer lebensnotwendigen Koalition der Vernunft. Wir sind uns gewiss, dass Sie den persönlichen Akt der Verleihung der Ehrendoktorwürde als ein Zeichen unserer Solidarität mit Ihrem um Freiheit und Menschenwürde kämpfenden Volk ansehen.
Wir verstehen Ihr Werk und Engagement so, wie Sie es selbst geschrieben haben: „Das wichtigste für mich ist, Revolutionär zu sein. Als Dichter, der ich gewesen bin, war es meine Pflicht, ein revolutionärer Dichter zu sein; als Priester ist es meine Pflicht, ein revolutionärer Priester zu sein. Als Minister, wie ich es jetzt bin, habe ich meinem Volk zu dienen. Vielleicht werde ich nicht mehr dichten, damit andere das tun, damit sie Lieder, Bilder und Tänze machen. Das ist dieses Opfer wert“.
Dank und Anerkennung dafür, indem Ihnen der Wissenschaftliche Rat der Humboldt-Universität zu Berlin in hoher Wertschätzung Ihrer Verdienste um die Begründung der Theologie der Befreiung, Ihres, der Würde des armen Volkes von Nikaragua und seines Anspruches auf Leben, Gerechtigkeit und Frieden dienenden literarischen Schaffens sowie Ihrer aktiven Unterstützung des gerechten Kampfes des nikaraguanischen Volkes, die Würde eines
doctor philosophiae honoris causa
verleiht.
Berlin, den 24. 10. 1985
W. Falk m. p.
Prof. Dr. sc. Oec. Waltraud Falk
Dekan der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät des Wissenschaftlichen Rates der Humboldt-Universität zu Berlin
Dokument 3:
Erwiderungsrede von Ernesto Cardenal. Maschineschriftliche Abschrift in deutscher Sprache. Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin. Sign. GewiEhrProm Nr. 1.
Ich möchte damit beginnen, dass diese Ehre, die mir zuteilwurde, die Verleihung der Ehrendoktorwürde eines Doktors der Philosophie, schon genügend Ehrung für mich gewesen ist, und ich habe es eigentlich gar nicht verdient. Es hätte vielleicht genügt, mir den Titel Ehrenschüler der Philosophie zu verleihen. In Wirklichkeit ist dieser Ehrentitel, diese Ehrung nicht für mich, sondern für das Volk von Nikaragua, und ich erhalte diesen Ehrentitel im Namen des Volkes von Nikaragua. Das ganze Volk hat nicht hierherkommen können und in seinem Namen bin ich hierhergekommen. Dem Volk von Nikaragua werde ich diese Ehrung, diese Auszeichnung mitbringen, die mir hier zuteilwurde.
Es ist ein weiterer Akt der Solidarität der DDR mit dem Volk von Nikaragua. Eine Solidarität, die so tief und so ausgedehnt gewesen ist, in so vielen Bereichen im Ökonomischen wie im Kulturellem, in der Bildung, beim Gesundheitswesen und dem Transportwesen, in der Technologie wie auch in der Zärtlichkeit, denn hier werden unsere Kriegsverwundeten geheilt, Opfer, die immer zahlreicher werden, in dem Maße, wie die USA den Krieg gegen unser Land weiter eskalieren. Hierher kommen sie, ohne Arme, ohne Beine, gelähmt, infolge geplanter Aktionen durch die CIA und dem Präsidenten Reagan[27]. Aktionen, ausgeführt mit dem vom Kongress bestätigten Geld. Opfer der Technologie des Todes, die hier behandelt werden mit der Technologie der Liebe. Solange die Konterrevolutionäre des Präsidenten Reagan die Gesundheitszentren in unserem Lande zerstören, zu diesem Zeitpunkt schenkt die Deutsche Demokratische Republik Nikaragua ein Krankenhaus. Während sie Schulen verbrennen und Lehrer töten, hat die DDR 3,5 tausend Bücher nach Nikaragua geschickt. Jetzt ist diese Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität an einen Nikaraguaner gegeben worden, der einfach nur Dichter ist, aus Gründen, auch weil er Priester ist, weil er Sandinist ist. Es ist die Doktorwürde für ein Volk, das sich jetzt seine neue Kultur schafft, die mit der Volksmacht die Theologie der Armen verbunden hat, die auch die Theologie der Befreiung genannt wird, und letztendlich dem Volk, seinen lebenden und auch toten Führern, die noch zum Volk gehören. Ich danke auch den fortschrittlichen Theologen dieser Universität für diese Auszeichnung für Nikaragua. Die Tatsache, dass ein Mitbegründer dieser Universität der Theologe Schleiermacher war, der bereit war, die Freiheit mit der Waffe in der Hand zu verteidigen und der die Bibelauslegung revolutioniert hat, lässt mich an die Bauern von Solentiname denken, die auch das Evangelium neu ausgelegt haben. Im Lichte der Revolution, sie haben es ausgelegt als ein Aufruf zur Revolution. Einige dieser Bauern sind dann Guerilleros geworden. Diese akademische Auszeichnung ist auch für die Bauern in Solentiname. In Wirklichkeit ist die Auszeichnung der alma mater berolinensis für das ganze Volk meines Landes, die für die Lateinamerikaner die Inkarnation der Ideale von Humboldt[28], dem Staatsmann und Linguisten gewesen ist, und seinem Bruder[29], den man den zweiten Entdecker von Amerika genannt hat, Verteidiger des Rechtes auf Selbstbestimmung und Anregung von Simon Bolivar[30], Verteidiger der Rechte der Selbstbestimmung der Lateinamerikanischen Nationen, die sich befreit haben, der durch die heilige Allianz und den Papst die Nichtanerkennung auferlegt wurde für lange Zeit. Diese hohe Ehrung der Universität für das nikaraguanische Volk ist auch eine Ehrung für die Dichtung, die das nikaraguanische Volk sich jetzt mit der Revolution zueigen gemacht hat und den Massen zugängig gemacht hat. Das Volk hat sich die Poesie und die ganze Kultur zueigen gemacht. Es hat sich zueigen gemacht die Erde und die Naturreichtümer, die Banken und die Bildung, die Theologie und die Hoffnung und die Liebe.
Ich möchte meinen Vortrag hier beenden mit einem Gedicht, das ich geschrieben habe.
Ich habe es ganz blau gesehen von einem kleinen Flugzeugfenster aus und auch gleichzeitig zu sehen, dass es eine Erde ist, wo so viele ihr Blut vergossen haben, um hier eine Gesellschaft der Liebe zu errichten. Die Gesellschaft, die es eines Tages überall auf der Erde geben wird, eine blaue Kugel im Himmel, wie sie die Astronauten gesehen haben.
Blick durch das blaue Flugzeugfenster
Im blauben Flugzeugfenster ist alles blau.
Bläuliche Erde grün blau, blau und Himmel.
Alles ist blau, Seen und Lagunen blau.
Blaue Vulkane und weiter unten die blaue Erde,
blaue Inseln in blauen Seen.
Dies ist das Antlitz der befreiten Erde,
wo das gesamte Volk kämpfte, ich denke für die Liebe.
Leben ohne den Hass der Ausbeutung, um uns auf
dieser schönen Erde zu lieben. Wunderschön nicht für sich,
sondern für die Menschen auf ihr, vor allem für die
Menschen auf ihr, deshalb hat Gott sie uns schön gegeben,
für die Gesellschaft auf ihr.
Und an allen diesen blauen Orten wurde gekämpft,
wurde gelitten, für eine Gesellschaft der Liebe
hier auf dieser Erde.
Ein Ort trägt intensiveres Blau und mir schien,
als wäre ich dort, alle Kämpfe vereint und alle Tode.
Durch dieses kleine runde Glas blau, alle Schattierungen blau.
[1] Für das Folgende Gerhard Oberkofler: Vatikanideologie und Marxismus. Texte über Aspekte einer historischen Konfrontation. StudienVerlag Innsbruck / Wien / Bozen 2017>; derselbe: Christ und Marxist. Miszellen zu einem Dialog. Mit einem Vorwort von Helge E. Hörz und Herbert Hörz. trafo Verlag Berlin 2021, öfters.
[2] Jesus von Nazareth (vor 4 v. u. Z.- um 30. n. u. Z.)
[3] Z. B. Daniele Ganser: Imperium USA. Die skrupellose Weltmacht. orell füssli Verlag Zürich 2020.
[4] Ernesto Cardenal: Verlorenes Leben. Erinnerungen Band 1; Die Jahre in Solentiname. Erinnerungen Band 2; Im Herzen der Revolution. Erinnerungen Band 3. Peter Hammer Verlag Wuppertal 1998, 2002 und 2004.
[5] Vgl. dazu Gerhard Feldbauer: Der Heilige Vater. Benedikt XVI. – Ein Papst und seine Tradition. PapyRossa Verlag 2010; Gerhard Oberkofler: Ein Deutscher im Vatikan als Theologe des herrschenden Systems – Zeitung der Arbeit [7. September 2021].
[6] Jon Sobrino: Geist, der befreit. Lateinamerikanische Spiritualität. Herder Freiburg. i. Br. 1989.
[7] Vgl. Jon Sobrino: Sterben muß, wer an Götzen rührt. Das Zeugnis der ermordeten Jesuiten in San Salvador: Fakten und Überlegungen. Mit einem Hintergrundbericht von Roger Peltzer. Exodus. Fribourg / Brig 1990.
[8] Vgl. Martin Maier: Oscar Romero. Prophet einer Kirche der Armen. Herder Verlag Freiburg i. Br. / Basel / Wien 2015.
[9] D: Adveniat würdigt Ernesto Cardenal – Vatican News [7. September 2021]
[10] Noam Chomsky: Der Mythos der freien Presse. In: Philipp Müller (Hg.), Denken. Wissen. Handeln. Politik. Westend Verlag Frankfurt a. M. 2019, S. 320–334.
[11] Dem Universitätsarchiv der Humboldt-Universität danke ich herzlich für die Aushebung und Kopierung von gegenständlichen Akten zur Ehrung von Ernesto Cardenal mit den Signaturen WR, Nr. 142 und GewiEhrProm, Nr. 1.
[12] Vgl. Helga E. Hörz / Herbert Hörz: Ist Egoismus unmoralisch? Grundzüge einer neomodernen Ethik. trafo Verlag Berlin 2013.
[13] Vgl. Kurt Pätzold: Die Geschichte kennt kein Pardon. Erinnerungen eines deutschen Historikers. edition ost Berlin 2008, S.245 f.
[14] Hermann Klenner: Laudatio auf einen Rector Magnificus, auf Heinrich Fink. In: Mitteilungen der Kommunistischen Plattform vom 3. September 2020 [ Laudatio auf einen Rector Magnificus, auf Heinrich Fink: DIE LINKE. Kommunistische Plattform (die-linke.de) ][7. September 2021]
[15] Vgl. Werner Mittenzwei: Die Intellektuellen. Literatur und Politik in Ostdeutschland von 1945 bis 2000. Verlag Faber & Faber Leipzig 2001, S. 445 f.
[16] Thomas Mann: Sorge um Deutschland. Sechs Essays. S. Fischer Verlag Frankfurt a. M. 1948, S. 77.
[17] Johann Gottlieb Fichte (1762–1814)
[18] Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831)
[19] Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher (1768–1834)
[20] Im Original spanisch, hier vom Rektorat ins Deutsche übersetzt.
[21] Vgl. Jürgen Kuczynski: Studien zu einer Geschichte der Gesellschaftswissenschaften 8, Akademie Verlag Berlin 1978, 31 f.; Ilko-Sascha Kowalczuk nennt Waltraud Falk als exemplarische Vertreterin der zweiten DDR-Historikergeneration in: Legitimation eines neuen Staates. Parteiarbeit an der historischen Front. Geschichtswissenschaft in der SBZ/DDR 1945 bis 1961. Ch. Links Verlag Berlin 1997, S. 186.
[22] https://www.uibk.ac.at/rgkw/girard.html [7. September 2021]
[23] Papst Franziskus: Fratelli tutti. Enzyklika über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft. Mit Themenschlüssel. Einführung von Jürgen Erbacher. Patmos Verlag 2020.
[24] Dietrich Bonhoeffer (1906–1945)
[25] Hugo Assmann (1933–2008)
[26] Pedro Casaldàliga (1928–2020)
[27] Ronald Reagan (1911–2004)
[28] Wilhelm von Humboldt (1767–1835)
[29] Alexander von Humboldt (1769–1859)
[30] Símon Bolívar (1783–1830)