Am Sonntag fanden auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen Feierlichkeiten zum Gedenken an die Befreiung vom deutschen Faschismus statt. Hieran beteiligten sich unter anderem die Partei der Arbeit Österreichs mit ihrer Jugendfront sowie der KZ-Verband/VdA Oberösterreich und der Bund Tiroler AntifaschistInnen mit einer Delegation.
Mauthausen. Am Wochenende fanden in Mauthausen die alljährlichen Befreiungsfeierlichkeiten statt. An diesen beteiligten sich neben internationalen Delegationen auch heuer eine Delegation der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) gemeinsam mit der Jugendfront sowie dem KZ-Verband/VdA Oberösterreich und dem Bund Tiroler AntifaschistInnen.
Im Rahmen dessen veranstaltete die PdA eine gemeinsame Gedenkkundgebung mit dem KZ-Verband/VdA Oberösterreich und erinnerte an die Opfern des und den Widerstand gegen den deutschen Faschismus. Dieses Gedenken fand vor der 42er Tafel an der Klagemauer statt. Diese ehrt und erinnert an 42 Widerstandskämpfer. Sie wurden vom 28. auf 29. April 1945, nur wenige Tage vor der (Selbst-)Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen, in die Gaskammer getrieben und ermordet. Die meisten der Ermordeten waren Teil der sogenannten „Welser Gruppe“, also oberösterreichische Kommunisten. Die Bezeichnung Welser Gruppe geht auf die Gestapo zurück und bezeichnet Genossinnen und Genossen, Kommunistinnen und Kommunisten, die in Oberösterreich Widerstand gegen den deutschen Faschismus leisteten. In den Unterlagen der Gestapo ist die Rede von einer Organisation von 158 Männer und Frauen, die tätig und verhaftet worden waren.
Zu dieser Vergasungsaktion hielt Tibor Zenker, der Vorsitzende der Partei der Arbeit, in seiner Rede fest: „Die letzte Vergasungsaktion im KZ Mauthausen war aber nicht nur gegen die ‚Welser Gruppe‘, wie sie bezeichnet wurde, und den Lagerwiderstand gerichtet. Sie implizierte auch die klare Zielsetzung der Nazifaschisten, trotz oder eben aufgrund ihrer absehbaren Niederlage die kommunistischen Kräfte zu dezimieren. Denn sie waren es, die wussten, dass der Faschismus ein direktes Ergebnis des Monopolkapitalismus, des Imperialismus darstellt, dass der Faschismus auf dieser Grundlage entsteht und existiert; und die daher auch über die Wahrheit Bescheid wussten, dass eine nachhaltige Ausschaltung des Faschismus einer sozialistischen Umwälzung bedurfte und bedarf. Insofern ging es den Nazis in den letzten Kriegstagen nicht nur um die Schwächung der Kräfte des demokratischen Neuaufbaus, sondern mehr noch um die Schwächung jener Kräfte, die für ein sozialistisches Österreich und ein sozialistisches Europa an der Seite der Sowjetunion wirken würden.“
Gedenkzug der Jugend und Opferverbände
Auch heuer beteiligte sich die Delegation am Gedenkzug der Jugend und Opferverbände, um Flagge zu zeigen. Im Anschluss an den Einzug und die Ehrung am Appellplatz gab es eine gemeinsame Kundgebung der Jugendfront mit der Sozialistischen Jugend und der Kommunistischen Jugend vor der Tafel des Kommunistischen Jugendverbandes (KJVÖ).
Im Rahmen dessen ehrte die Jugendfront den Beitrag des KJVs im Widerstand und betonte den Charakter und die Funktion des Faschismus. Simon Hintenaus hielt in seiner Rede fest: „Unser Gedenken und unsere Würdigung müssen daher unsere heutige Arbeit mitprägen. Darum möchte ich an den Schwur von Mauthausen erinnern: ‚Der Friede und die Freiheit sind die Garantien des Glücks der Völker, und der Aufbau der Welt auf neuen Grundlagen sozialer und nationaler Gerechtigkeit ist der einzige Weg zur friedlichen Zusammenarbeit der Staaten und Völker.‘ Angesichts der immer blutiger werdenden Krise des kapitalistischen Systems und der zwischenimperialistischen Widersprüche bleibt kein Zweifel: Diese neue Welt, die wir aufbauen müssen, ist der Sozialismus-Kommunismus.“
Den Abschluss des Gedenkens der Befreiung am Sonntag bildete die traditionelle gemeinsame Kundgebung der Jugendfront mit der SJ Oberösterreich und der KJÖ beim Denkmal der UdSSR. Im Rahmen dessen wurde der Anteil der Roten Armee und der Sowjetunion zur Befreiung betont. In seiner Rede für die Jugendfront hielt Moritz Pamminger fest: „Millionen von Rotarmistinnen und Rotarmisten gerieten in Kriegsgefangenschaft, in der ein Großteil verstarb. Entweder an den unvorstellbaren Bedingungen in den Lagern, wo sie unter Hunger, Kälte und Zwangsarbeit zu leiden hatten. Oder aber im Zuge der massenhaft stattfindenden Erschießungskommandos. Und trotz dieses unvorstellbaren Leids, welches der Nazi-Faschismus dem sowjetischen Volk zugefügt hatte, konnte die Sowjetunion den Krieg gewinnen. Der Blutzoll, den die Rote Armee zahlen mussten, war der höchste aufseiten der Alliierten Streitmächte. Dafür gebührt ihr unser ewiger Dank!“
Quelle: Partei der Arbeit/Jugendfront/Jugendfront