Binnen 24 Stunden streichen zwei prominente Produktionswerke in Salzburg und Umgebung über 100 Jobs. Während die Mutterkonzerne dadurch ihre Profite sichern, steht den Betroffenen ein trauriges Weihnachtsfest bevor.
Salzburg. Im Salzburger Stadtteil Liefering streicht der Autoelektronikhersteller Kyocera AVX mindestens ein Drittel der Arbeitsplätze: Vorerst 82 der 241 Beschäftigten am Standort wurden beim AMS bereits zur Kündigung angemeldet. Betroffen ist insbesondere der Arbeiterbereich, darunter viele Frauen in Teilzeit. Das Management hat zugesichert, das Werk an sich erhalten zu wollen, der Stellenabbau soll der „wirtschaftlichen Stabilisierung“ dienen. Der milliardenschwere japanische Mischkonzern Kyocera ist über die US-Tochter AVX Eigentümer des Werkes in Liefering. Für AVX wiederum machen die Angestellten in Österreich nur einen kleinen Anteil des weltweiten Personalstandes von über 10.000 Beschäftigten aus – für eine Einsparung zur Profitsicherung sind sie trotzdem gut genug.
Ebenfalls zu einer empfindlichen Jobvernichtung kommt es im Flachgau, nämlich in der Fabrik der Salzburg Schokolade GmbH in Grödig (Bezirk Salzburg-Umgebung), wo u.a. die Mirabell-Mozartkugeln hergestellt werden. Hier verlieren 25 von 120 Beschäftigten ihre Arbeit, da ein Teil der Produktion zur „Kapazitätsanpassung“ stillgelegt wird. Dass nun gleich über 20 Prozent des Personals gehen müssen, ist zwar im Ausmaß, aber nicht grundsätzlich überraschend. Seit Julius Meinl das Werk aus einem Konkursverfahren (2021) heraus gekauft hatte, war der damalige Personalstand von 140 Beschäftigten bereits einmal reduziert worden. Nun erfolgte der nächste „Konsolidierungsschritt“ zulasten der Angestellten.